Volkswagen beendet in Wales WM-Saison mit Rekord
Das Tüpfelchen auf dem i zum Abschluss der Saison – Volkswagen hat in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) beim Finale in Großbritannien einen neuen Siegrekord aufgestellt. Der achte Saisonerfolg der frisch gekrönten Rallye-Weltmeister* Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) bildet den zwölften Triumph in 13 Rallyes. Ogier/Ingrassia erarbeiteten sich am ersten von drei Rallye-Tagen in Wales einen Vorsprung von über einer Minute, den sie am Samstag und Sonntag klug bis ins Ziel einteilten. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) beendeten die Rallye Großbritannien als Achte, nachdem sie ein Ausrutscher am Samstagmorgen um mehr als drei Minuten zurückgeworfen hatte. Auch das dritte Volkswagen Duo, Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N), musste den extrem schwierigen Bedingungen in Wales Tribut zollen: Sowohl am Freitag als auch am Sonntag rutschten sie von der Strecke und beendeten den Tag jeweils vorzeitig. Ihr Comeback am Samstag war dennoch eindrucksvoll – mit fünf Bestzeiten und viermal Platz zwei in neun Prüfungen.
Saison der Superlative – das Zahlenwerk
Für Volkswagen bildete das Saisonfinale den krönenden Abschluss einer fabelhaften Saison. 2014 gingen eine Reihe von Allzeit-Bestwerten nach Wolfsburg. Der zwölfte von 13 möglichen Saisonsiegen übertraf den bisher zweimal von Citroën aufgestellten Rekord von elf Triumphen. In Sachen Doppelsiegen stellte Volkswagen die 2002 von Peugeot gesetzte Bestmarke von acht Zweifacherfolgen ein. Zudem ist Volkswagen der früheste Gewinn der Hersteller-WM* seit 25 Jahren gelungen und ist der erst zweite Hersteller in der WM-Geschichte, der die Top Drei in der Fahrer-WM stellt. Das war zuvor lediglich Lancia gelungen – in den Jahren 1987 und 1988. Nicht nur beim «Dass», auch beim „Wie“ beeindruckte Volkswagen: 2014 fügten Ogier, Latvala und Mikkelsen 197 von 249 möglichen WP-Bestzeiten zur Erfolgsgeschichte des Polo R WRC hinzu. Insgesamt gingen 23 Podiumsresultate bei 13 Rallyes an Volkswagen. Seit dem Rallye-WM-Einstieg mit dem Polo R WRC im Januar 2013 schlagen 22 Siege und insgesamt 41 Podiumsresultate in 26 Rallyes zu Buche. In 345 der 486 Prüfungen setzte einer der Volkswagen Piloten in den vergangenen zwei Saisons die Bestzeit.
Schlammpackung XXL: extrem schwierige Bedingungen in Wales
Die Rallye Großbritannien ist nicht nur die «Rally of Legends», sie ist selbst eine Legende. Allgegenwärtiger Regen und in den Wäldern festhängender Nebel machen die walisischen Schotterprüfungen einzigartig im WM-Kalender. Teilweise wie poliert, meist schlammig, aber auf jeden Fall rutschig bildete die 70. Auflage des Klassikers erneut eine extreme Herausforderung für Fahrer, Beifahrer und World Rally Cars.
Enttäuschung für Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila
Nur 6,6 Sekunden zwischen Weltmeister* und Vize-Weltmeister* nach rund der Hälfte der Distanz – die Rallye Wales war zu Beginn von jenem Duell geprägt, das auch die WM-Saison 2014 bestimmte. Gleich dreimal gehört das Duell Ogier–Latvala zu den zehn engsten WM-Rallye-Entscheidungen der Geschichte, ein viertes Mal wurde diesmal durch einen Ausrutscher verhindert. Am Samstagmorgen schlidderten Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila auf dem tückischen Schlamm von Wales während der neunten Prüfung der Rallye in einen Graben – und verloren so über drei Minuten. Am Sonntag feierten sie ein starkes Comeback. Vier Mal sicherten sie sich auf den abschließenden sechs Sonderprüfungen die Bestzeit – darunter die abschließende Powerstage. Ihre Aufholjagd von Platz zehn führte sie bis auf Rang acht nach vorn.
Highlights, Downlights: Ausrutscher und WP-Siege für Mikkelsen und Fløene
Auch Andreas Mikkelsen und Ola Fløene erlebten eine Rallye mit gemischten Gefühlen. Fünf WP-Bestzeiten und vier weiteren zweiten Plätzen am Samstag standen Ausrutscher am Freitag und Sonntag entgegen. Mikkelsen und Fløene gehörten stets zu jenen Duos, die die Strecke eröffneten – bei der Rallye Großbritannien eine große Aufgabe. Für Mikkelsen/Fløene endete eine Traumsaison damit in einer Enttäuschung. An einer beeindruckenden Bilanz ändert das allerdings nichts: Fünf Mal stand Andreas Mikkelsen in der Saison 2014 auf dem Podium, inklusive zweiten Plätzen auf den drei prägenden Oberflächen Eis und Schnee (Schweden), Schotter (Polen) und Asphalt (Frankreich).
Powerstage: Extra-Punkte für Latvala
Die Powerstage, in der Extra-Punkte für die besten Drei für die Fahrer- und Beifahrer-Wertung vergeben werden, bleibt eine Domäne von Volkswagen. Zum elften Mal in der Saison 2014 holte ein Volkswagen Fahrer die Bestzeit. In Großbritannien war Jari-Matti Latvala derjenige, der drei Extra-Zähler mitnahm. Insgesamt 24 Mal gingen drei, zwei oder ein Bonuspunkt auf das Konto eines Volkswagen Fahrers. Seit 2013 kann Volkswagen auf eine stolze Bilanz verweisen: In 25 ausgetragenen Powerstages war 19 Mal ein Fahrer mit einem Polo R WRC Schnellster, insgesamt 44 Mal unter den Top Drei.
* Vorbehaltlich der Bestätigung durch die FIA.