Drei Titel*, zwölf Siege – der Saisonschlusspunkt
2014 führte die FIA Rallye-Weltmeisterschaft Teammitglieder aus 20 Nationen bei 13 Rallyes in 15 verschiedene Länder. 4,2 Millionen Fans verfolgen die Werksmannschaft aus Wolfsburg mittlerweile in den sozialen Netzen, 101.647 Fans freuten sich über Autogrammkarten der Volkswagen Fahrer, die Journalisten wurden mit 703 Seiten Presstext und 322.488 SMS-Nachrichten mit Informationen versorgt.
Bei extremen Bedingungen, von Meereshöhe bis 2.781 Meter über Normalnull führten die Wertungsprüfungen bei Temperaturen zwischen minus 12 und plus 34 Grad Celsius. Die Turbolader der drei 315 PS starken Motoren absolvierten zwischen der Rallye Monte Carlo und der Rallye Großbritannien insgesamt 1,3 Milliarden Umdrehungen. 73.211 Mal wechselten Sébastien Ogier, Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen die Gänge ihrer Polo R WRC. Die Mechaniker bewegten mit den rund 1.100 eingesetzten Reifen insgesamt 265 Tonnen Gewicht nur mit Muskelkraft. Die Ingenieure werteten etwa 17,9 Gigabyte Daten von den 249 Wertungsprüfungen des Jahres aus – in etwa so viel wie 3,2 Millionen Seiten reinen Texts. Die Teammitglieder legten während der Saison insgesamt 96.845,99 Kilometer Luftlinie zwischen den Service Parks und dem Teamsitz in Hannover zurück. Das Material für die Überseerennen nahm weitere 46.202,62 Kilometer per Seefracht. Und das alles bei 100 Prozent Teamwork.
Stimmen, 03. Tag Rallye Großbritannien
Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Das ist natürlich die schönste Art, eine Saison abzuschließen: mit einem Sieg. Wir hatten keinen Druck, weil die WM bereits entschieden war, und wollten die Rallye Großbritannien nur genießen. Freitag mussten wir richtig Vollgas geben und hatten einen engen Kampf um die Führung mit meinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala. Als Jari-Matti am Samstag einen Fehler hatte, war der Charakter der Rallye für uns natürlich komplett verändert. Ich musste das Auto nur noch ins Ziel bringen. Das ist bei den typischen Bedingungen in Wales alles andere als eine leichte Aufgabe. Insgesamt war es erneut eine großartige Saison für Julien und mich mit einem phantastischen Team im Rücken. Jetzt stehen noch ein paar Tests und offizielle Feiern an, bevor es in den Weihnachtsurlaub geht. Ein Wort zu Mikko Hirvonen: Ich freue mich sehr für ihn, dass er seine letzte WM-Rallye auf dem Podium beendet. Er hatte ein tolle Karriere, wir werden ihn als Gegner vermissen.»
Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Ich kann sehr zufrieden auf die Saison 2014 zurückblicken: Zum ersten Mal habe ich ernsthaft um den WM-Titel gekämpft und konnte die Entscheidung lange offen halten. Dazu habe ich meine erste Asphalt-Rallye gewonnen, das war ein wichtiger Meilenstein für mich. Das Duell mit Sébastien Ogier war extrem spannend – daran werde ich in der kommenden Saison anknüpfen. Die Rallye Großbritannien lief nicht wie erhofft, denn mein klares Ziel war, hier in Wales um den Sieg zu kämpfen. Abgesehen von dem Ausrutscher war unser Tempo sehr gut, daher freue ich mich schon jetzt auf das nächste Jahr.»
Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Leider ist die Saison nicht wie erhofft zu Ende gegangen. Ich hätte dem Team gern etwas Besseres abgeliefert als zwei Ausrutscher. Aber die Bedingungen waren besonders schwierig und bei der Rallye Großbritannien passieren Fehler schneller als anderenorts. Ich bin enttäuscht, denn ich denke, dass wir in Sachen Tempo mit unseren Teamkollegen mitgehalten haben und mit um den Sieg hätten kämpfen können. Wir können trotzdem stolz auf unsere Saison sein. Mit fünf Podiumsresultaten haben wir unsere eigene Erwartung übertroffen, Platz drei in der Fahrer-WM hinter unseren Teamkollegen ist das beste sportliche Ergebnis meiner Karriere. Ich freue mich auf ein bisschen Erholung in den kommenden Wochen, aber auch auf die neue Saison 2015. Dann gilt es von Beginn an mit um Siege und Podiumsplätze zu kämpfen. Das ist mein Ziel.»
Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Zwölf Siege in einer Saison – wir blicken wahrlich auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Wir können stolz auf das sein, was wir geleistet haben und genießen jeden Moment in der Rallye-WM. Auch die Rallye Großbritannien war ein echter Erfolg – Sébastien Ogier und Julien Ingrassia haben bei ihrem achten Saisonsieg alles richtig gemacht. Hut ab dafür. Jari-Matti Latvala, Miikka Anttila, Andreas Mikkelsen und Ola Fløene hatten dagegen nicht den Saisonabschluss, den sie sich gewünscht hatten, können aber ebenfalls stolz auf das Erreichte sein. Auf den Lorbeeren ausruhen werden wir uns aber keinesfalls. In 65 Tagen beginnt mit der Rallye Monte Carlo die 2015er-Saison und wir wollen wieder bestmöglich präpariert sein. Die Vorbereitungen laufen nicht erst seit gestern auf Hochtouren.»
Und da waren dann noch ...
... Mikko Hirvonen und Jarmo Lehtinen. Die beiden finnischen M-Sport-Ford-Piloten absolvierten in Wales nach 13 Jahren ihre letzte WM-Rallye. Volkswagen sagt «Danke» für packende Duelle und für zwei Jahre fairen Wettbewerb.
* Vorbehaltlich der Bestätigung durch die FIA.