VW in Polen: Adrenalin garantiert
Schnell trifft schneller – Volkswagen stellt sich in Polen den schnellsten Wertungsprüfungen in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Bei Durchschnittstempos knapp unterhalb der 140-km/h-Marke ist auf Schotter nicht nur die pure Motorleistung, sondern auch viel Können und Entschlossenheit der Piloten gefragt. Volkswagen schickt mit Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Andreas Mikkelsen/Ola Fløene (N/N) und Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) die WM-Ersten, -Dritten und -Vierten ins Rennen – alle drei sind mit identischen Polo R WRC zweiter Generation am Start. 19 Wertungsprüfungen mit insgesamt 313,53 Prüfungskilometern stehen im Norden des Landes auf dem Programm – knapp 75 Prozent davon als Rallye-Neuland. 2014 bildete die superschnelle Sonderprüfung «Wieliczki» mit 136,88 Kilometern pro Stunde die schnellste WP in der Geschichte des 318 PS starken World Rally Cars aus Wolfsburg. 2015 steht sie leicht verändert erneut auf der Agenda.
«Nur wer einen schweren Gasfuß hat, wird in den kommenden Wochen erfolgreich sein», so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. «Mit der Rallye Polen und anschließend mit der Rallye Finnland stehen die ‚Vollgas-Wochen‘ in der Rallye-WM an. Wir haben gute Erinnerungen an diese Rallyes, weil wir in Polen und Finnland bisher ungeschlagen sind. Doch der Verlauf der Saison hat gezeigt, dass die Hersteller enger zusammengerückt sind und allesamt gute Chancen haben, ganz vorn zu sein. Wir werden erneut alles geben müssen und dürfen keine Fehler machen, um in Polen wieder zu gewinnen. Wir können dabei auf die drei besten Fahrer und Beifahrer der Welt bauen. Schnelle Pisten sind von jeher das Revier von Sébastien Ogier, Andreas Mikkelsen und Jari-Matti Latvala. Es wird also in jedem Fall eine interessante Rallye Polen.»
Ein Viertel bekannt, drei Viertel Neuland: die Rallye Polen, Version 2015
Von den insgesamt 313,53 Prüfungskilometern stellen 234,69 Neuland für die Top-Piloten der Rallye-Weltmeisterschaft dar. Nachdem die Rallye Polen im vergangenen Jahr erstmals seit 2009 in den WM-Kalender zurückgekehrt war und damit schon vor Jahresfrist unbekanntes Terrain darstellte, bildet sie 2015 eine neuerliche Herausforderung. Etwa drei Viertel der Strecke sind gänzlich unbekannt, darüber hinaus darf die Weltelite des Drifts für insgesamt 88,31 Prozent der Gesamtdistanz in diesem Jahr einen ganz neuen Aufschrieb erstellen – weite Teile der vertrauten Routen werden nun in umgekehrter Richtung befahren. Wann immer leeres Papier in ein akkurates „Gebetbuch“ verwandelt werden muss und Fahrer und Beifahrer gleichermaßen bei null anfangen, schlägt die Stunde von Andreas Mikkelsen. Bereits 2014 begeisterte er in Polen die Fans mit einem packenden, teaminternen Zweikampf gegen Titelverteidiger Sébastien Ogier. Auch 2015 ist Mikkelsen der Jäger, Ogier als Titelverteidiger und Tabellenführer der Gejagte. Und dann wäre da noch Jari-Matti Latvala, der nach zwei Reifenschäden und einem Aufhängungsschaden anno 2014 noch eine Rechnung mit der Rallye Polen offen hat.
Tempo-Rausch voraus: «Wieliczki» und die schnellste Prüfung des Polo R WRC aller Zeiten
12,89 Kilometer in 5.39,0 Minuten – Andreas Mikkelsen und Ola Fløene absolvierten 2014 die schnellste jemals mit dem Polo R WRC bestrittene Wertungsprüfung in Polen. 136,88 Kilometer in der Stunde im Durchschnitt bedeutete mehr Tempo als auf jeder anderen WP ab der Rallye Monte Carlo 2013. 2015 steht „Wieliczki“ wieder auf der Agenda, wenngleich leicht verändert zum Vorjahr. Bis Kilometer 6,98 identisch mit der Ausgabe 2014 nimmt die Route in diesem Jahr ab dort eine andere Schotterstraße, bis sie – ähnlich flott – bei Kilometer 12,87 endet. Ebenfalls ein teils bekanntes Highlight aus dem Vorjahr bildet die WP „Goldap“. Ein 6,67 Kilometer langes Herzstück dieser mit spektakulären Sprüngen und Kuppen sowie endlos lang gezogenen Kurven übersäten WP wird 2015 in umgekehrter Richtung befahren. Eine wirklich gute alte Bekannte ist dagegen die dreimal absolvierte Zuschauerprüfung «Mikolajki Arena», die in der Vergangenheit trotz ihrer Kürze von nur 2,5 Kilometern stets für einige Dramen gut war und die seit 2009 unverändert ausgetragen wird.