Volkswagens erster Deutschland-Sieg ante Porta Nigra
Zum 30. Mal auf Siegkurs: Sébastien Ogier
Das «Wunder von Trier» kann für Volkswagen bald Wirklichkeit werden. Die Wolfsburger stürmen ihrem Heimsieg in der Rallye-WM und ihrem vierten Dreifach-Triumph entgegen. Der führende Sébastien Ogier hat beim Deutschland-Finale im VW Polo R WRC in den Sparmodus geschaltet und überlässt nach 13 Bestmarken die Bestzeiten anderen. Sein Teamkollege Jari-Matti Latvala nahm das Angebot gerne an und reduzierte seinen Rückstand auf 22,6 Sekunden. Andreas Mikkelsen ist im dritten Polo wie 2014 wieder auf Podiumskurs. Sein Rückstand stieg auf 1:54,9 Minuten.
Der 29-fache WM-Sieger Ogier zeigte sich am Sonntagmorgen ganz entspannt. «Ich denke, Jari-Matti kann einfach nicht abschalten. Er pusht hier wie die Hölle», war die Anmerkung von Ogier auf Kurs zum zweiten Deutschland-Sieg nach 2011 und zu seinem sechsten Saisonerfolg. Allerdings muss seine vorzeitige Titelentscheidung bei dieser Reihenfolge vertagt werden.
«Noch zwei Prüfungen, dann haben wir es geschafft. Ich weiß auch nun, warum ich im letzten Jahr hier einen Fehler machte. Ich machte meinen Aufschrieb zu schnell und war auch deswegen zu schnell. Nunja, jeder Tag ist eben noch ein Schultag», erklärte Latvala. Im Vorjahr verspielte er als Spitzenreiter nach dem frühen Ausfall von Ogier den Deutschland-Sieg, als er auf der ersten Sonntag-Entscheidung vehement von der Strecke flog.
«Das war keine leichte Prüfung. Sie war sehr kurvenreich mit kurzen Kurven in den Weinbergen. Ich war hier vorsichtig, kein Risiko. Wir haben alles unter Kontrolle», führte Mikkelsen an.
Die 14,08 km lange Prüfung «Dhrontal» wird beim zweiten Durchgang und letzte Entscheidung als Power Stage mit Bonuspunkten gewertet.
Im Huyndai-Lager ist inzwischen Ruhe eingekehrt. Das Duell zwischen dem letztjährigen Deutschland-Zweiten und dem Vorjahressieger Thierry Neuville ist eingestellt. Sordo, Deutschland-Gewinner von 2013, lag weiter auf dem vierten Platz (Rückstand: 2:07,4 Minuten), 18,7 Sekunden vor seinem i20 WRC-Kollegen Neuville.
«Ich war hier etwas überrascht von meiner Zeit. Ich hatte mit einer schlechten Zeit gerechnet. Ich bin enttäuscht vom Auto, das vom Start weg untersteuerte. Hier allerdings hat das Set-up gepasst», meinte Sordo, der in dieser Prüfung die zweitschnellste Zeit 2,5 Sekunden hinter Latvala markierte.
«Ich denke, es wird schwierig, hier, wenn diese Prüfung als Power Stage gefahren wird, ein paar Punkte zu holen», meinte Neuville.
Stand nach der 19. von 21 Prüfungen:
1. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, 3:15:52,8 h.
2. Latvala/Anttila (FIN), VW Polo R WRC, + 22,6 sec.
3. Mikkelsen/Floene (N), VW Polo R WRC, + 1:53,9 min.
4. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 WRC, + 2:07,4
5. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 WRC, + 2:26,1
6. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta RS WRC, + 2:47,3
7. Östberg/Andersson (NS), (Citroën) DS3 WRC, + 2:59,5
8. Tänak/Mölder (EE), Fort Fiesta RS WRC, + 4:17,2
9. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 WRC, + 4:38,1
10. Lefebvre/Prévot (F/B), (Citroën) DS3 WRC, + 4:48,1