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Thema des Tages: Elektrisches Rallyeauto von Toyota

Von Christian Schön
Lautlos auf Baumholder – der mit Brennstoffzellen-Technologie fahrende Toyota Mirai

Lautlos auf Baumholder – der mit Brennstoffzellen-Technologie fahrende Toyota Mirai

Japanische Marke wagt Experiment mit Brennstoffzellen-Technologie. Geräuschlose Fahrt gewöhnungsbedürftig

Wie Sie hören, hören Sie nichts – eines der vor dem Teilnehmerfeld der Rallye Deutschland fahrenden Vorausautos turnt mit fast gespenstischer Stille um die Kurven. Grund dafür ist die Antriebstechnologie. Der Toyota Mirai hat Brennstoffzellen statt eines herkömmlichen Verbrennungsmotors unter der Haube. Nomen est omen: Mirai ist das japanische Wort für Zukunft.

Das für dieses Experiment eigens aus Japan eingeflogene Fahrzeug erzeugt aus der chemischen Reaktion von Wasserstoff – aus dem Tank – und Sauerstoff – aus der Luft – elektrische Energie. Umgerechnet 155 PS treiben die viertürige Limousine an, die ab September zum Preis von rund 80.000 Euro auch in Deutschland zu haben ist.

Für den Einsatz als Vorausauto hatte der Besitzer, der japanische Journalist Mistuhiro Kunisawa, den Mirai mit einem Überrollkäfig sowie Schalensitzen und Hosenträgergurten versehen lassen. Rennreifen und spezielle Bremsbeläge rundeten die Vorbereitung ab.

Soweit, so gut. Blieb «nur» noch das Problem der Kraftstoffversorgung. In Deutschland gibt es momentan keine zwei Dutzend Wasserstofftankstellen. Nicht eine davon liegt im Servicepark der Rallye Deutschland.

Hier sprang Kooperationspartner Linde in die Bresche, der eine mobile Betankungsanlage nach Trier karrte. Der mit einer fast unzerstörbaren Kohlefaser-Hülle geschützte Tank des Mirai ist nach rund drei Minuten voll. Im Alltag soll eine Füllung für etwa 500 Kilometer reichen.

In Japan lief der Mirai bereits als Vorausauto bei Rallyes, im Rahmen der Weltmeisterschaft ist es eine Premiere. Die fast geräuschlose Fahrt sei für die Zuschauer sicher gewöhnungsbedürftig, gab Projektleiter Yoshikazu Tanaka zu.

Und so hat nicht nur Volkswagen-Werkspilot Jari-Matti Latvala konträre Vorstellungen vom Rallyeauto der Zukunft. «Die Autos müssen lauter werden», hatte sich der Finne vor dem Start der Rallye Deutschland mit Blick auf das für 2017 neue Reglement gewünscht. Und ganz wichtig: «Es müssen Flammen aus dem Auspuff ?schlagen.» Beim Toyota Mirai kommt dort reines Wasser heraus.

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