Anglade verpasst trotz Sieg den Titel
Der Sieg von Anglade reichte nicht zum Titel.
Mit einem überlegenen Laufsieg und dem zweiten Platz in der Ford Fiesta SportTrophy International (FSTi) endete am Sonntag die Wales-Rallye Grossbritannien für den jungen deutschen Nachwuchsfahrer Patrick Anglade. Gemeinsam mit Beifahrer Peter Loth erreichte der 21-jährige Saarländer das Ziel der WM-Rallye in Cardiff nach 16 überaus schwierigen Wertungsprüfungen (WP) auf dem 35. Gesamtrang und verwies seine Verfolger in der FSTi dabei um mindestens drei Minuten auf die Plätze.
In dem international ausgeschriebenen Rallye-Markenpokal von Ford, der sechs
Saisonläufe im Rahmen europäischer Weltmeisterschafts-Läufe umfasst, musste sich Anglade mit seinem rund 165 PS starken, der seriennahen Gruppe N entsprechenden Ford Fiesta ST nur dem 19 Jahre alten Iren Craig Breen geschlagen geben. Breen, der zeitgleich auch die nationalen Fiesta SportTrophy-Serien in Irland und dem Vereinigten Königreich gewann, profitierte dabei massgeblich von den Besonderheiten des sportlichen Reglements. So fliessen bei jedem einzelnen Lauf in die Punktevergabe neben der Endplatzierung auch je ein Bonuspunkt pro gewonnener WP mit ein. Hinzu kommt, dass für die Gesamtwertung am Saisonende nur die vier besten Resultate gezählt werden.
Pech für Anglade: Der konstant schnelle Wahlener sammelte mit drei Klassensiegen und sechs Zielankünften insgesamt 175 Punkte, von denen jedoch nur 129 Berücksichtigung fanden. Breen, der bereits für die Rallye Spanien auf den neu entwickelten und leistungsstärkeren Ford Fiesta R2 umstieg, sicherte sich bei vier Starts zwei Klassensiege, entschied aber eine höhere Anzahl an Wertungsprüfungen für sich – allein bei der Wales-Rallye Grossbritannien ging er zwölfmal als Schnellster hervor. Mit 143 Punkten gewann er die Ford Fiesta SportTrophy International 2009 souverän und darf sich nun auf einen ausführlichen Testtag im rund 300 PS starken Ford Focus RSWorld Rally Car von Vizeweltmeister Mikko Hirvonen freuen.
«Die Bedingungen bei dieser Rallye waren wirklich schwierig», berichtete Anglade, der von 2004 bis 2006 gleich dreimal die saarländische Slalom- sowie im vergangenen Jahr auch die Junioren-Rallye-Meisterschaft des südwestlichen Bundeslandes gewonnen hat, im Ziel. «Es hat teilweise so stark geregnet, dass wir kaum noch etwas sehen konnten – ich bin wirklich froh, es bis zum Ende geschafft zu haben. In der Gesamtwertung dieser Veranstaltung liegen wir zwar deutlich vor Craig Breen, aber er hat mehr Wertungsprüfungen für sich entschieden und damit den Titel geholt – das ist Rallye-Sport.»