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Highspeed-Festspiele zwischen Känguru und Eukalyptus

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier in Australien

Sébastien Ogier in Australien

Die Rallye Australien ist der siebte Schotterlauf der Saison. Die Veranstaltung zeichnet sich durch ihr besonders kompaktes Format aus.

Die 17 WP führen über 311,36 Kilometer, die Gesamtdistanz ist mit nur 1.024 Kilometern eine der kürzesten der gesamten Saison. Bei den Piloten erfreut sich diese Rallye großer Beliebtheit: Der australische WM-Lauf wurde bereits mehrfach mit dem begehrten Titel «Beste Rallye des Jahres» ausgezeichnet.

In diesem Jahr we ist die Rallye Australien einige Neuerungen auf. Im Vergleich zum Vorjahr sind fünf Prüfungen komplettes Neuland – darunter die 50,88 Kilometer lange Wertungsprüfung «Nambucca», die zwei Mal absolviert wird. Außerdem steht erstmals eine Nachtprüfung auf dem Programm: Ähnlich wie bei der berühmten «Nacht der langen Messer» der Rallye Monte Carlo werden die Scheinwerfer der rund 300 PS starken World Rally Cars auf der 7,94 Kilometer langen WP «Valla» das Dunkel der australischen Nacht durchschneiden.  Traditionell zählt der Lauf am anderen Ende der Erde zu den schnellsten Schotterrallyes des Jahres. Er zeichnet sich durch einen Mix aus weitläufigen Landstraßen und engen Waldpassagen aus. Auf ersteren ist der lose Untergrund – anders als zum Beispiel in Griechenland – nicht mit großen Felsbrocken gespickt. Die Fahrbahnoberfläche besteht vielmehr aus zahlreichen murmelähnlichen Kieselsteinen. Die Piloten müssen daher keine materialschonende Fahrweise an den Tag legen, sondern können fast nach Herzenslust Vollgas geben. Doch Vorsicht: Ähnlich wie bei der Rallye Finnland säumen auch in Australien zahlreiche Bäume die Wertungsprüfungen. Wer es hier übertreibt oder mit einem ungenauen Aufschrieb am Limit unterwegs ist, lernt Eukalyptus und Co. von ihrer unangenehmen Seite kennen.

Die engen Waldpassagen weisen hingegen einen anderen Charakter auf. Hier halten die Artisten am Volant auch Ausschau nach harten Wurzeln oder spitzen Felsen und Steinen, die bisweilen aus der Fahrbahn ragen und das Fahrzeug beschädigen können. Die Fahrer, die als Erste in die Loipe müssen, haben in Australien naturgemäß einen Nachteil. Denn der lose, rundliche Schotter bietet wenig Grip. Gemäß Reglement muss Sébastien Ogier auf der ersten und zweiten Etappe in den sauren Apfel beißen und die ungeliebte Rolle des Straßenkehrers übernehmen. Im Gegenzug könnten sowohl Thierry Neuville als auch Elfyn Evans, Kris Meeke, Ott Tänak sowie Hayden Paddon von ihrer späteren Startposition profitieren. Letzterer wurde von Hyundai Motorsport erstmals für Herstellerpunkte nominiert.    

Michelin LTX Force sorgt für bestmöglichen Grip  

Der Pneu gilt als Alleskönner für anspruchsvolle Schotter-Rallyes. Diesen Ruf untermauerte der Michelin LTX Force zuletzt auf den ultraschnellen Wertungsprüfungen durch die finnischen Wälder. Das Reglement der FIA Rallye-Weltmeisterschaft erlaubt auf losem Geläuf nur ein Laufflächenprofil. Daher entwickelte Michelin mit diesem Reifentyp einen echter Allrounder, denn er hält auf steinigen Schotterpfaden lange durch, liefert auf weichen Schlammpfaden guten Grip und erlaubt auf Highspeed-Pisten wie in Australien «maximum attack«.

Wie bei allen Schotter-Rallyes können Jari-Matti Latvala, Elfyn Evans und ihre schnellen Kollegen in Down Under zwischen zwei Reifenversionen mit unterschiedlichen Mischungen, aber dem gleichen asymmetrischen Profil wählen. Der härtere Michelin LTX Force H4 zeichnet sich durch seine äußerst robuste Konstruktion und große Aufstandsfläche aus, wodurch er hohe Langlebigkeit mit bestem Grip verbindet. Die H4-Version eignet sich vor allem für raue Untergründe und wärmere Temperaturen. Für etwas weniger grobe Strecken steht der „weichere“ Michelin LTX Force S4 bereit. Er erreicht schnell seine optimale Betriebstemperatur und verbindet dann optimale Traktion mit hohen Kurvengeschwindigkeiten. Beide Reifentypen besitzen die Dimension 205/65 R15.

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