Korsika: Jari-Matti Latvala verdängt Elfyn Evans
Nach der zweiter Etappe der neue Spitzenreiter Jari-Matti Latvala
Nach vier gewerteten Prüfungen löste der Vizechampion im VW Polo R WRC den Außenseiter Elfyn Evans, der Ford Fiesta RS WRC bis zur vorletzten Samstag-Entscheidung geführt hatte, um 2,0 Sekunden an der Spitze ab. «Wir hatten auf der letzten Prüfung ein Getriebeproblem. Ich musste wieder manuell schalten. Zum Glück kamen wir durch», sagte Latvala, der neue Spitzenreiter des elften Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft und Vorjahressieger des französischen Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft im Elsass. «Das Runterschalten funktionierte nicht mehr. Ich bin froh, dass nun der Service kommt», ergänzte Latvala, der auf Korsika seinen Vize-Titel vorzeitig erfolgreich verteidigen kann.
«Wir schlitterten mehr als wir fuhren über diese Prüfung», meinte der entthronte Spitzenreiter Evans mit Hinweis auf die durch den starken Regen verursachten schwierigen Bedingungen auf Korsika. Die erste der drei Samstagentscheidungen musste wegen Überflutung und Erdrutsche abgesagt werden.
Andreas Mikkelsen verbesserte sich in einem weiteren VW Polo R WRC vom siebten Vortagesplatz auf den dritten Rang (Rückstand: 30,8 Sekunden). «Am Anfang hatten wir eine gute Pace. Dann aber hatten wir Untersteuern, nicht gerade toll bei dieser langen Prüfung. Es war eine schöne Prüfung. Ich bin zufrieden», äußerte sich Mikkelsen.
Der Hyundai-Testpilot Kevin Abbring, der am Vortag noch überraschend im i20 WRC auf den zweiten Platz gefahren war, fiel auf den fünften Rang (Rückstand: 1:00,1 Minuten) ab, 6,5 Sekunden hinter Kris Meeke im (Citroën) DS3 WRC.
Im Kampf um den besten Franzosen auf heimischem Terrain setzte sich Bryan Bouffier auf dem achten Rang (1:37,2 Minuten zurück) im privaten Ford Fiesta RS WRC um 14,4 Sekunden gegen seinen Ford-Kollegen Stéphane Sarrazin durch.
10 Strafminuten für den Meister
Der frischgebackene Dreifach-Champion Sébastien Ogier hat sich aus dem Kampf um den Sieg bei seinem französischen WM-Heimspiel auf Korsika verabschiedet. Wegen Getriebeprobleme am VW Polo R WRC musste er am Freitagabend kurz vor dem Tagesziel in Bastia in den Service geschleppt werden und wurde deswegen mit zehn Strafminuten belegt. Der siebenmalige Saisonsieger, der die letzte Freitag-Prüfung nach einem Reifenschaden als Gesamtzehnter abschloss, fiel danach auf den 55. Tagesplatz zurück. Er durfte aber am Samstagmorgen wieder starten und näherte sich den Top 20. Auf der mit 48,46 km längsten Prüfung «Muracciole - Col de Sarba» markierte der Korsika-Pechvogel seine zweite Bestzeit.
In der WRC2-Wertung hat sich Armin Kremer im Skoda Fabia R5 auf den dritten Platz verbessert. Der Ex-Europameister und dreifache deutsche Champion lag 1:28,3 Minuten hinter dem neuen Spitzenreiter Julien Maurin (Ford Fiesta RRC) und 1:09,3 Minuten hinter seinem Skoda-Kollegen Esapekka Lappi.
Stand nach der dritten gewerteten Prüfung von insgesamt sieben:
1. Latvala/Anttila (FIN), VW Polo R WRC, 1:42:24,8 h.
2. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta RS WRC, + 2,0 sec.
3. Mikkelsen/Floene (N), VW Polo R WRC, + 30,8
4. Meeke/Nagel (GB/IRL), (Citroën) DS3 WRC, + 53,6 5. Abbring/Marshall (NL/GB), Hyundai i20 WRC, + 1:00,1 min.
6. Östberg/Andersson (N/S), (Citroën) DS3 WRC, + 1:05,7
7. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 WRC, + 1:25,5
8. Bouffier/De la Haye (F), Ford Fiesta RS WRC, + 1:37,2
9. Sarrazin/Renucci (F), Ford Fiesta RS WRC, + 1:51,6
10. Tänak/Mölder (EE), Ford Fiesta RS WRC, + 1:53,9