Korsika: Latvala jagt Außenseiter-Leader Evans
Leader Elfyn Evans wird von Jari-Matti Latv ala gejagt
Jari-Matti Latvala, der im Vorjahr den französischen WM-Lauf im Elsass gewonnen hatte, hat in seinem VW Polo R WRC in den Offensiv-Modus geschaltet. Mit seiner ersten Bestmarke auf Korsika reduzierte er seinen Vortagesrückstand von 22,9 Sekunden auf nur noch 1,7 Sekunden zum überraschend führenden Elfyn Evans im Ford Fiesta RS WRC und verbesserte sich vom dritten auf den zweiten Rang.
Am Freitag übernahm Evans beim ersten Durchgang der 36,43 km langen «Francardo - Sermano» mit seiner ersten Bestmarke überraschend die Führung. Die zweite Passage aber machte ihm mehr Schwierigkeiten. «Diese Prüfung war heute sehr, sehr schwierig. Die Piste fühlte sich an, als wäre ein Film auf der Oberfläche. Eigentlich aber nicht so schlecht, nach dem, was wir hier tun konnten», meinte Evans.
«Evans war gestern hier in der Tat unwahrscheinlich schnell. Heute sind wir aber da. Sehr schwierige Bedingungen, schlimmer als gestern. Wir hatten heute hier ein paar Aha-Momente, weil es gerade unter den Bäumen so schmierig war», führte Latvala an.
Sein VW-Kollege Andreas Mikkelsen machte einen Sprung von siebten auf den dritten Rang (Rückstand: 27,8 Sekunden). «Das war gar nicht so leicht hier. Es lag viel Dreck auf der Straße. Wir rutschten von einer Kurve in die nächste, wie bei der Rallye Monte Carlo bei Schnee und Eis», beschrieb Mikkelsen die Bedingungen, dem der Vortageszweite Kevin Abbring im Hyundai i20 WRC mit einem Abstand von nur 1,3 Sekunden auf dem vierten Platz folgte.
Die Rallye in den Klauen der Natur
Die Veranstalter der Rallye Korsika versuchen, bei den äußerst widrigen Bedingungen allmählich wieder zum Rallye-Alltag zurückzufinden. Die erste der drei Samstagprüfungen musste wegen Unpassierbarkeit abgesagt werden. Schon am Freitag wurde der erste Durchgang der 43,69 langen «Casamozza - Ponte Leccia» wegen Überflutung und Erdrutsche abgesagt. Die zweite Etappe wird somit wie auch die erste nur mit zwei Entscheidungen ausgetragen. Damit können bislang nur sieben von den geplanten neun Prüfungen am Ende gewertet werden. Die WM-Neuauflage der Rallye Korsika nach sieben Jahren Pause mutiert bezüglich der Anzahl der Prüfungen mit sieben Entscheidungen über nur noch 245,19 Bestzeitkilometer zu einer der kürzesten Rallyes in der WM-Chronik, wenn auch ohne Schuld der Veranstalter.
118 von 123 gestarteten Teams sind weiter dabei. Den zweiten Wettbewerbstag hat nach dem Rally2-Modus Thierry Neuville, der schon früh am Freitagmorgen auf der ersten Prüfung nach einem Unfall mit seinem Hyundai i20 WRC ausgeschieden war, eröffnet. Hinter hat sich die Startfolge eigentlich nicht geändert. Der frischgebackene Dreifach-Champion Sébastien Ogier folgt ihm im VW Polo R WRC als zweites Fahrzeug, wenn auch nach seinem Ausfall wegen eines Getriebeproblems kurz vor dem Freitagsziel in Bastia mit zehn Strafsekunden belastet und daher auch als Rally2-Starter. Auch unter normalen Umständen hätte Ogier, da Tabellenführer, als Zweiter auf die Strecke müssen. «Wir mussten das Getriebe wechseln. Im Innern war etwas gebrochen. Für ist das eine neue Erfahrung. Die erste Prüfung heute war sehr schmierig, schmutziger als gestern», meinte Ogier zum zweiten Durchgang der 36,43 km langen «Francardo - Sermano», die am Freitag die letzte Entscheidung war.
Stand nach der vierten gewerteten Prüfung von insgesamt sieben:
1. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta RS WRC, 1:14:00,2 h.
2. Latvala/Anttila (FIN), VW Polo R WRC, + 1,7 sec.
3. Mikkelsen/Floene (N), VW Polo R WRC, + 27,8
4. Abbring/Marshall (NL/GB), Hyundai i20 WRC, + 29,1
5. Meeke/Nagel (GB/IRL), (Citroën) DS3 WRC, + 43,0
6. Östberg/Andersson (N/S), (Citroën) DS3 WRC, + 47,5
7. Sarrazin/Renucci (F), Ford Fiesta RS WRC, + 1:07,5 min.
8. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 WRC, + 1:14,3
9. Bouffier/De la Haye (F), Ford Fiesta RS WRC, + 1:14,6
10. Tänak/Mölder (EE), Ford Fiesta RS WRC, + 1:34,0