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Sébastien Ogier, der Schlammflüsterer in Wales

Von Toni Hoffmann
Klare Führung für Sébastien Ogier

Klare Führung für Sébastien Ogier

Der Dreifach-Champion Sébastien Ogier hat den Schlussakt der Rallye-Weltmeisterschaft im schmierigen und feuchten Wales absolut im Griff.

Sébastien Ogier hat seine Führung beim Rallye-Showdown in Wales wieder. Auf dem Papier wanderte die Spitze für zwei Entscheidungen zu Kris Meeke im (Citroën) DS3 WRC, weil Ogier auf der elften Entscheidung bei Thierry Neuville, der sich mit seinem Hyundai i20 WRC überschlagen hatte, angehalten hatte. So ging die Führung auf dem Papier an Meeke. Inzwischen korrigierten die Sportkommissare aber die Zeit von Ogier, der damit pro Forma im VW Polo R WRC der Spitzenreiter blieb. Und er zeigte auch weiter, dass er mit den Schlammpisten in den walisischen Wäldern am besten zurecht kommt. Vor den beiden Abendprüfungen, die nach 19:00 Uhr schon in der Dunkelheit absolviert werden, lag Ogier mit seiner achten Bestmarke nach der nur 2,06 km langen Zuschauer-Prüfung am Chirk Castle 30,5 Sekunden vor Meeke und 57,1 Sekunden vor seinem VW-Kollegen Andreas Mikkelsen.  

«Es war schon ein großer Unterschied auf Asphalt zu fahren. Die Piste war sauber und der Grip gut. Ich war vielleicht hier etwas zu vorsichtig», gab Ogier kurz zu Protokoll. Die Bestzeit sicherte sich dort Ott Tänak im Ford Fiesta RS WRC eine Zehntelsekunde vor Mikkelsen und zwei Zehntelsekunden vor Ogier.  

Meeke war über seine verordnete Rückkehr in die Ogier-Verfolgerrolle nicht zu sehr enttäuscht. «Ich bin weiter hungrig. Ich pushe weiter. Ich war so vorsichtig, wie ich konnte. Ich habe ja gewusst, es gibt einfach kein Mittel im direkten Kampf zu schlagen», ließ Meeke wissen.  

«Eigentlich alles okay, nur ist es nicht einfach, mit Schotterreifen auf nassem Asphalt zu fahren. Es war nicht leicht, die richtigen Bremspunkte zu finden», merkte Mikkelsen an.  

Sein neuer Verfolger ist mehr im weitesten Sinn Ott Tänak, der allerdings im besten Ford Fiesta RS WRC von M-Sport 1:27,6 Minuten hinter Mikkelsen und 8,2 Sekunden vor Dani im Hyundai i20 WRC auf Rang vier lag.  

«Ich bin froh darüber, so viele Strohballen an der Strecken liegen. Damit ist das Schneiden der Kurven nicht möglich. Ich bin mit dem Auto und mit mir zufrieden», meinte Tänak.  

Das Schicksal geht manchmal seltene Wege. Wie am Freitagmorgen verabschiedeten sich auch am Samstagvormittag Jari-Matti Latvala und Thierry Neuville mit unterschiedlichen Ursachen wieder aus der Rallye. Bei Latvala war es eine gebrochene Antriebswelle am VW Polo R WRC. Und Neuville rollte sich selbst aus der Rallye. Auf dem Weg zur 13. Prüfung kam es zu einer Kollision zwischen Martin Prokop und Hayden Paddon. Während Paddon weiterfahren konnte, schied Prokop mit einem zerstörten Kühler am Ford Fiesta RS WRC aus.  

Stand nach der 13. von 19 Prüfungen:  

1. Ogier/Ingrassia (F), VW Polo R WRC, 2:19:50,7
2. Meeke/Nagle (GB/IRL), (Citroën) DS3 WRC, + 26,9 sec.
3. Mikkelsen/Floene (N), VW Polo R WRC, + 57,2
4. Tänak/Mölder (EE), Ford Fiesta RS WRC, + 2:24,8 min.
5. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 WRC, + 2:33,0
6. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 WRC, + 2:58,5
7. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta RS WRC, + 3:08,5
8. Östberg/Andersson (N/S), (Citroën) DS3 WRC, + 3:45,5
9. Lefebvre/Prévot (F/B), (Citroën) DS3 WRC, + 5:00,1
10. Kubica/Szczepaniak (PL); Ford Fiesta RS WRC, + 5:52,1

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