Monte Carlo: Armin Kremer im Konzert der ganz Großen
Armin Kremer im Skoda Fabia R5
Mit einem viel umjubelten zweiten Platz in der WRC2 beendet Armin Kremer den Saisonauftakt bei der legendären Rallye Monte Carlo. Mit meist trockenen Pisten, zwischendurch jedoch nasse, teilweise vereiste und auch Schnee bedeckten Asphaltstrecken erwies sich die ‚Königin aller Rallyes’ auch bei seiner 84. Ausgabe als besonders tückisch.
Der Mecklenburger konnte dennoch vom Start weg in der WRC2-Spitze aufgeigen, übernahm zwischenzeitlich sogar die Führung und verwies die zum Teil werksunterstützte Konkurrenz unten den 15 Wettbewerbern auf die weiteren Plätze. Dabei konnte sich Kremer nicht nur auf seinen ersten 20-jährigen Beifahrer Pirmin Winklhofer verlassen, der zum ersten Mal überhaupt bei der 'Monte' startete, sondern auch auf BRR-Teamchef Raimund Baumschlager, der als Eisspion wertvolle Informationen für die optimale Reifenwahl lieferte.
Vor allem der lange Samstag der Viertageshatz hatte es in sich. Auch das deutsche Duo musste den schwierigen Bedingungen Tribut zollen. Auf der neunten Wertungsprüfung (WP) touchierten sie mit ihrem Skoda Fabia R5 einen Mast und legten nur eine WP später einen Highspeed-Dreher auf die glatte Bahn. Dem nicht genug mussten Kremer/Winklhofer auf WP 11 nach einem Reifenschaden sechs Kilometer auf der Felge fahren und verloren nochmals über eine Minute. Verständlich, dass der Routinier sich fortan darauf konzentrierte seinen Podiumsplatz gegen die nachdrängenden Wettbewerber bis ins Ziel zu verteidigen. Allerdings nicht ohne seinen ursprünglichen Ambitionen nochmals Nachdruck zu verleihen und auf der ersten Sonntags-WP auf trockener Piste mit seinem Pirelli bereiften Skoda die Bestzeit zu markieren.
Starker Auftakt
Längst spielte Kremer auch im Konzert der Großen mit. Schon vor der finalen Schleife, die auch über den berühmten Col de Turini führte, lag der mehrfache Deutsche, Europa- und Asien-Pazifik-Meister in den Top-10 der Gesamtwertung. Nach 1.488,98 Gesamtkilometer mit 16 Wertungsprüfungen über 377,59 WP-Kilometer enterte das deutsche Skoda-Duo die Zielrampe vor dem Fürstenpalast in Monte Carlo auf dem viel umjubelten zweiten Platz der WRC2-Kategorie. Schneller war nur der letztjährige WRC-Werkspilot Elfyn Evans im offiziellen M-Sport Ford Fiesta R5.
# Armin Kremer: «Zweiter in der WRC2 ist bei dieser Konkurrenz mehr als wir erwartet konnten. Entsprechend zufrieden bin ich mit diesem sehr anspruchsvollen Saisonstart. Um für mehrere Prüfungen den besten Kompromiss zu finden, mussten auch wir bei der Reifenwahl ab und an in die Trickkiste greifen und mitunter profillose Slicks und Spike-besetzte Winterreifen über Kreuz montieren. Das hört sich abenteuerlich an und fährt sich auch so. Aber genau das ist die Monte und macht die Faszination dieser einmaligen Rallye aus. Das ganze Team, allen voran Eispion Raimund Baumschlager und natürlich mein junger Copilot Pirmin Winklhofer haben einen super Job gemacht. Deshalb freue ich mich schon jetzt auf unseren nächsten WM-Einsatz.»
# Pirmin Winklhofer: «Um ehrlich zu sein, war ich vor dem Start schon etwas nervös. Schließlich ist die 'Monte' die Rallye schlechthin. Und in der Tat, sie ist genau das. Die Bedingungen sind extrem schwierig, gefahren wird bei Tag und in der Nacht. Ich habe immer davon geträumt, einmal bei diesem WM-Lauf teilnehmen zu können. Und jetzt sind wir beim meinen Debüt gleich aufs Podium gefahren - ein Traum. Mein Dank gilt Armin, Raimund und dem Team für das Vertrauen.»