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WM-Rallye Mexiko: höher und weiter!

Von Toni Hoffmann
Viel Staub gibt es bei der Rallye Mexiko

Viel Staub gibt es bei der Rallye Mexiko

Nach dem Glamour in Monte Carlo und den winterlichen Wäldern von Schweden reist der Rallye-Zirkus zum dritten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft und zur ersten Schotterrallye 2016 ins «feurige» Mexiko.

Dort erwarten die Fahrer buchstäblich Höhepunkte: Auf der Wertungsprüfung zwischen Ortega und La Esperanza geht es bis auf 2.746 Metern hinauf – der höchste Punkt im Rennkalender der Rallye-WM 2016. Zudem erwartet die Fahrer die mit 80 Kilometern längste Wertungsprüfung in diesem Jahr. Daneben steht ein großes Jubiläum an: Weltmeister Sébastien Ogier startet zum 100. Mal bei einem WM-Lauf.

Es war der 29. Februar 2008, als zwei WM-Neulinge ihre Karriere in Mexiko starteten: Sébastien Ogier und sein Beifahrer Julien Ingrassia, die im Citroen C2 S1600 auf Anhieb auf Platz acht fuhren und am Ende des Jahres die Junioren-WM gewannen. Acht Jahre und 99 WM-Läufe später kehrt das Duo in einem von Michelin bereiften VW Polo R WRC zurück nach Léon. Im Gepäck: drei Rallye-Weltmeistertitel. Ein Sieg in der Sierra de Lobos soll die Franzosen dem vierten WM-Titel ein Stück näher bringen.

Ogier seit 2013 unschlagbar

ormalerweise ist es ein Nachteil, wenn ein Team als erstes auf die Strecke geht und so die Piste für den Rest des Feldes von losem Schotter befreit. Ogier und Ingrassia leben in Mexiko sehr gut mit diesem Handicap: Seit 2013 hält die Siegesserie an. VW-Teamkollege Andreas Mikkelsen und Mads Östberg im Ford Fiesta RS WRC – genau wie der Champion auf Michelin Reifen unterwegs – werden als Zweit- und Drittplatzierte im Gesamtklassement weiteren Schmutz von der Piste fegen. Davon wollen die in der WM-Wertung dahinter lauernden Verfolger Hayden Paddon, Dani Sordo (beide Hyundai) und Ott Tänak (Ford) natürlich profitieren.

Auch Hyundai-Pilot Thierry Neuville, der in Mexiko traditionell stark unterwegs ist und aktuell auf Platz 7 in der WM liegt, wird diesen Vorteil nutzen wollen. Und Jari-Matti Latvala will endlich Zählbares vorweisen. Bisher hat der Finne noch keinen WM-Punkt auf dem Konto. Gleiches gilt für Eric Camilli: Nach zwei Ausfällen im Ford Fiesta RS WRC von M-Sport will der Franzose endlich Fuß fassen. Dazu holt er Benjamin Veillas zurück auf den Beifahrersitz.

Ohne Citroën seit 2002

Unter den 29 Fahrzeugen, die bei der Rallye Mexiko an den Start gehen, wird erstmals seit 2002 kein Rallye-Auto von Citroen oder DS zu finden sein. Abu Dhabi WRT hat sich entschieden, in Nordamerika nicht an den Start zu gehen.

Dafür mischen in Mexiko zum ersten Mal in diesem Jahr der Tscheche Martin Prokop, der im Januar bei der Rallye Dakar fuhr, und Benito Guerra mit. Der Lokalmatador darf sich wieder auf den Zuspruch der heimischen Fans freuen. Beide starten in einem Ford Fiesta RS WRC.

Eigentlich wollte der amtierende WRC2-Champion Nasser Al-Attiyah in Mexiko in die Weltmeisterschaft 2016 eingreifen. Er sagte jedoch kurzfristig ab. Der Grund: Die Vorbereitung auf das Wurfscheibenschießen bei den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro haben für den Allroundsportler aus Katar aktuell Vorrang. Als heißer Favorit auf den Sieg in der WRC2-Wertung wird Teemu Suninen im Skoda Fabia R5 mit Michelin Reifen gehandelt. Doch auch Abdulaziz Al-Kuwari und Nicolas Fuchs, die beide im von Michelin bereiften Ford Fiesta R5 fahren, kennen die Strecken in Nordamerika sehr gut. Der Mexikaner Ricardo Trivino im Fiesta R5 könnte ebenfalls stark auftrumpfen und seine Ortskenntnisse ausspielen.

Lange Prüfungen

Traditionell bleibt die Rallye Mexiko ihrem kompakten Format treu und starten wie üblich in der Stadt Léon im Bundesstaat Guanajato. Nach der farbenfrohen Begrüßungszeremonie in der Ledermetropole mit 1,6 Millionen Einwohnern erwarten die Teams harte Aufgaben – und besonders lange Wertungsprüfungen: «El Chocolate» mit 54,21 Kilometern und «Otates» mit 42,62 Kilometern fordern von den Fahrern Ausdauerqualitäten. Doch der Kracher kommt zum Schluss: Am Sonntag startet die WP «Guanajato» – mit 80 Kilometern die längste in der Rallye-Weltmeisterschaft.

Abgesehen von der Safari-Rallye gab es in der WM seit 30 Jahren keine derart lange Wertungsprüfung. 1986 legten die Teams bei der Rallye Korsika 83,18 Kilometer am Stück zurück. Bei der Marathondistanz am Finaltag werden die Fahrer extrem gefordert sein – ebenso wie die Michelin Schotterreifen vom Typ LTX Force H4.

Quelle: Best-of-rallyLife!

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