Abarth fordert Porsche heraus
Prototyp für die Rallye-Kategorie RGT – der in Genf vorgestellte Abarth 124 Spider
Abarth, der sportliche Ableger von Fiat, plant eine Rückkehr in den Rallyesport. Neben der Rolle als Veranstalter diverser Rundstrecken-Markenpokalen mit dem Abarth 500 und als Motorenlieferant in der Formel 4 will die legendäre Tuningschmiede ab 2017 mit dem Abarth 124 Spider in der Rallye-Kategorie RGT gegen Porsche und Konsorten antreten.
Der jetzt auf dem Genfer Auto-Salon vorgestellte Prototyp wird vom 1,8-Liter-Turbomotor des Alfa Romeo 4C angetrieben, der in Rallyeversion rund 300 PS leisten soll. Die werden per sequenziellem Sechsganggetriebe an die Hinterachse übertragen. Wie beim historischen Vorgänger wird das Stoffverdeck durch ein Hardtop ersetzt.
Anfang der 1970er Jahre gehörte der Fiat 124 Abarth Rally zu den erfolgreichsten Autos im Rallyesport. Die 1947 von Carlo Abarth gegründete Marke war 1971 von Fiat aufgekauft worden. Ab 1973 wurde der leidlich erfolgreiche Fiat 124 Sport Spider vom Fiat Abarth 124 Rally in Gruppe-4-Version abgelöst. Prompt belegte Abarth – in der Praxis die umbenannte Motorsportabteilung von Fiat – drei Mal in Folge Rang zwei in der Marken-Weltmeisterschaft. Markku Alén, Achim Warmbold und Raffaele Pinto feierten je einen WM-Sieg. 1976 wurde der 124 Rally durch den Fiat Abarth 131 Rally ersetzt, dem Marken-Weltmeister der Jahre 1977, 1978 und 1980.
Eine Rückkehr von Abarth auf diesem Niveau bleibt allerdings ein Wunschtraum der Fans. Die FIA hat zumindest auf WM-Ebene die Meisterschaft der RGT-Autos mangels Interesse gerade wieder abgeschafft. In einigen nationalen Meisterschaften – zum Beispiel Spanien – hat die vom Porsche 911 doninierte Kategorie dagegen eine gewisse Bedeutung.