Michelin-Schotterpneu bereit für das Land der Gauchos
Das «schwarze Gold» spielt eine wichtige Rolle bei Rallyes
Die beiden Gesichter der WM-Rallye Argentinien stellen am kommenden Wochenende nicht nur die weltbesten Lenkradartisten und ihre Turbo-Allradler von Ford, Hyundai und Volkswagen vor eine harte Bewährungsprobe, sondern auch den LTX Force-Schotterreifen von Michelin. 18 Wertungsprüfungen über eine Länge von 364,68 Kilometer stehen im Land der motorsportbegeisterten Gauchos auf dem Programm.
Sie heißen «El Condor» und «Mina Clavero» und zählen zum Kulturgut der Rallye-Weltmeisterschaft: Die Schotterstrecken des argentinischen WM-Laufs sind mal eng und technisch anspruchsvoll gesteckt, dann wieder schnell und flüssig – was angesichts der zahlreichen Wasserdurchfahrten durchaus auch im Wortsinn gemeint sein kann. Optimale Bedingungen für den robusten Michelin LTX Force, damit der Spezialpneu seine Stärken ausspielen kann: vorbildliche Zuverlässigkeit, erstklassige Traktion und natürlich pure Schnelligkeit.
Dabei haben Fahrer und Teams die Wahl: Der Schotterspezialist steht in Argentinien für die über 300 PS starken Turbo-Allradler wieder in zwei Laufflächenmischungen zur Verfügung, während das Reifenprofil identisch bleibt. Der weichere «Compound» eignet sich besonders für weiche Untergründe und kühlere Witterung, denn er kommt schneller auf Betriebstemperatur. Zudem ist er bei Regen die bevorzugte Wahl der WM-Piloten. Wird es heiß, rau und felsig, bietet sich die härtere und robustere Mischung an.
Gewechselt werden dürfen die Reifen nur im Service-Park in Villa Carlos Paz, also morgens vor dem Start in die Tagesetappe sowie beim mittäglichen Reparaturstopp. Dazwischen liegen mitunter 80 anstrengende Kilometer über Stock und Stein, die der LTX Force jedoch problemlos übersteht – wie der vorherige WM-Lauf in Mexiko gezeigt hat: Selbst nach Marathonprüfungen wiesen die Pneus noch mehr als 30 Prozent Profil auf. Wichtige Reserven, die als Beweis für die Vielseitigkeit und Ausdauerfähigkeit des Schotterreifens dienen.
18 Wertungsprüfungen über 365 Kilometer sorgen für Spannung
Die Streckenführung der diesjährigen Rallye Argentinien stellt einen Mix aus Klassikern und neuen Wertungsprüfungen (WP) dar. Nur drei der insgesamt zehn verschiedenen WP wurden aus dem Vorjahr übernommen: der 6,04 Kilometer Zuschauerrundkurs «Fernet Branca» im Start- und Zielort Villa Carlos Paz, die den Freitag als WP 9 abschließt, sowie die Prüfungen «Villa Bustos – Tanti» (10/13) am Samstag und «El Condor – Copina» (16/18) am Sonntag. Der zweite Durchgang über die 16,32 Kilometer lange «El Condor» wird als sogenannte Power Stage gewertet, hier erhalten die drei Erstplatzierten bis zu drei Zusatzpunkte für ihr WM-Konto.
Los geht es bereits am Donnerstagmorgen um 8.00 Uhr Ortszeit mit dem Shakedown, einer öffentlichen Testmöglichkeit vor Beginn der eigentlichen Rallye. Über die Startrampe in Villa Carlos Paz rollen die 36 Teilnehmer des vierten Saisonlaufs ab 16.00 Uhr und machen sich dann auf den gut 35 Kilometer langen Weg in die Provinzhauptstadt Córdoba, in deren Zentrum ab 19.08 Uhr die 1,5 Kilometer kurze Zuschauerprüfung «Ciudad de Córdoba» auf dem Programm steht.
Den Freitag verbringen die Rallye-Fahrer in der Region südlich des Service-Parks, wo drei verschiedene Prüfungen anstehen, die dem WM-Zirkus aus Vorjahren bereits bekannt sind. Am Samstag begrüßt das Punilla-Tal die Teams mit ebenfalls drei WP, die doppelt befahren werden. Auch sie sind nicht gänzlich neu, so dass Argentinien-Routiniers mit ihrer ganzen Erfahrung punkten können. Dies gilt für den Sonntag erst recht: Die verwinkelten Wege durch die felsig-karge Mondlandschaft des Traslasierra-Gebirges führen bis auf 2.138 Meter über Normalnull – die Höhenluft raubt den 1,6 Liter großen Turbomotoren der World Rally Cars einiges an Leistung.