Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Meeke feiert historischen Sieg in Finnland

Von Toni Hoffmann
Kris Meeke hat beim achten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft zu einem historischen Sieg erzielt, der Nordire ist der erste Brite, der die Rallye Finnland gewinnt.

Meeke hat in der einstigen finnischen Rallyehochburg Jyväskylä den größten Triumph seiner Karriere geholt. Bei den finnischen Flugtagen erzielte er in der Form seines Lebens nach Portugal seinen zweiten Saisonsieg und seinen dritten WM-Triumph. Den finnischen Schotter-Grand Prix mit einer Unzahl an Sprungkuppen zu gewinnen, ist der Traum eines jeden Rallyepiloten und der Sieg im Land der 10.000 Seen ein Ritterschlag. Der Nordire schaffte das, was zum Beispiel seinen leider zu verstorbenen Landsleuten und Champions Colin McRae und Richard Burns versagt blieb, er gewann als erster Brite in der 65-jährigen Chronik das finnische Mächtigkeitsspringen auf den Waschbrettpisten rund um die mittelfinnische Universitätsstadt Jyväskylä. Citroën durfte, wenn auch nicht offiziell 2016 engagiert, den 96. WM-Sieg feiern.

Meeke ist in diesem Jahr stark in die Entwicklung des neuen C3 WRC eingebunden, mit dem Citroën 2017 wieder in die Weltmeisterschaft zurückkehren möchte. Er bestreitet im Vertreterteam von Abu Dhabi in diesem Jahr ein Kurzprogramm mit ausgewählten Rallyes. Bei seinem vierten Einsatz in dieser Saison schaffte er seinen zweiten Jahreserfolg. Nach 24 Prfüfungen lag er 29,1 Sekunden vor dem Lokalfavoriten Jari-Matti Latvala im VW Polo R WRC und 1:41,3 Minuten vor seinem Teamkollegen Craig Breen.

«Um ehrlich zu sein, ist alles ein bisschen verrückt. Das ist die Heimat der Rallye und Ouninpohja der heilige Gral aller Prüfungen. Hier zu gewinnen ist einfach unglaublich», jubelte der Sieger Meeke. «Ich freue mich wie ein kleines Kind. Wir wussten immer, dass der DS3 hier stark sein würde. Das Team hat einen tollen Job gemacht.

«Ich bin ein bisschen enttäuscht. Ich hatte gehofft, hier wieder zu gewinnen», meinte der dreifache Heimspiel-Sieger und Vorjahresgewinner Latvala. «Ich habe hier alles versucht, aber nicht das richtige Mittel gefunden.»

«Ich kann es nicht glauben. Das war heute mein bester Rallyetag. Ich vermisse einen wichtigen Mann (Redaktion: sein tödlich verunglückter Beifahrer Gareth Roberts). Ich weiß, er schaut auf mich», sagte Breen.

Enges Hyundai-Duell

Sehr eng wurde es in Hyundai internen Duell um den vierten Rang. Letztlich aber konnte sich der Italien-Sieger Thierry Neuville im offiziellen i20 WRC um 2,3 Sekunden gegen den Argentinien-Gewinner Hayden Paddon im i20 des B-Teams durchsetzen. Er markierte auf der Power Stage seine zweite Bestmarke 1,1 Sekunden vor Paddon und 1,5 Sekunden vor Latvala und nahm so noch drei Bonuspunkte mit. «Ich habe heute wirklich alles gegeben. Es war ein enger Kampf mit Paddon. Wir beide hatten etwas Ärger mit dem Set-up und dem Grip», merkte Neuville an. «Ich machte hier zu viele Fehler. Ich ging es sehr hart an und war am manchen Stellen zu weit draußen. Es war ein hartes Wochenende. Das Ergebnis ist nicht so schlecht. Der Kampf mit Thierry hat Spaß gemacht», meinte der Kiwi Paddon.

Eigentlich wollte Sébastien Ogier nach seinem Pech am Freitag im VW Polo R WRC wie üblich die drei Bonuspunkte der Power Stage noch mitnehmen, doch er patzte etwas und wurde nur Fünfter. In der Tabelle bleibt der dreifache Champion und Titelverteidiger unangefochten trotz der persönlichen Nullrunde mit 143 Punkten vorne, gefolgt mit 45 Zählern Abstand von Finnland-Siebten Andreas Mikkelsen und Latvala mit 87 Punkten. Trotz seines 23. Gesamtplatzes steuerte Ogier noch sechs Punkte für die Hersteller-Wertung bei, die VW mit 239 Punkten und 61 Zählern vor Hyundai klar anführt.

Wie im Vorjahr gewann Esapekka Lappi im Skoda Fabia R5 um 41,7 Sekunden vor seinem privaten Skoda-Kollegen Teemu Suninen die WRC-Wertung. Mit seinem dritten Rang konnte Elfyn Evans (Ford Fiesta R5) seine Tabellenführung mit 95 Punkten und zwei Zählern vor dem dreifachen Saisonsieger Suninen knapp verteidigen.

Endstand nach 24 Prüfungen:

1. Meeke/Nagle (GB/IRL), Citroën DS3 WRC, 2:38:05,8 h.
2. Latvala/Antilla (FIN), VW Polo R WRC, + 29,1 sec
3. Breen/Martin (IRL/GB), Citroën DS3 WRC, + 1:41,3 min.
4. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 WRC, + 1:45,9
5. Paddon/Kennard (NZ), Hyundai i20 WRC, + 1:48.2
6. Östberg/Floene (N), Ford Fiesta RS WRC, + 2:04,6
7. Mikkelsen/Jaeger (N), VW Polo R WRC, + 2:22,4
8. Lappi/Ferm (FIN), Skoda Fabia R5, + 4:53,8
9. Abbring/Marshall (NL/GB), Hyundai i20 WRC, +5:22,4
10. Suninen/Markkula (FIN), Skoda Fabia R5, + 5:35,5

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