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Heiße Phase der Rallye-Weltmeisterschaft ab Korsika

Von Toni Hoffmann
Fünf Wochen, drei Rallyes – es geht Schlag auf Schlag in der Rallye-Weltmeisterschaft, Frankreich, Spanien und Großbritannien, Stimmen aus dem VW-Lager.

Knapp 1.000 Stunden – exakt 956 und 50 Minuten – zwischen dem Start der letzten zurückliegenden Wertungsprüfung bei der Rallye Deutschland und dem Beginn der ersten bei der Rallye Frankreich – nach einer längeren Pause geht es in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) nun wieder voll zur Sache. Nachdem die Rallye China kurzfristig abgesagt werden musste und damit den Fahrern, Beifahrern und Teams eine ungewohnte Verschnaufpause von rund fünf Wochen bescherte, stehen im Oktober mit Frankreich, Spanien und Großbritannien drei Rallyes in unmittelbarer Folge auf dem Programm. Oder, um im Bild zu bleiben, 51 Wertungsprüfungen in 30 Tagen.

Stimmen vor der Rallye Frankreich

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Zunächst einmal hoffe ich, dass das Wetter dieses Jahr auf Korsika mitspielt, nachdem letztes Jahr nach sintflutartigen Regenfällen Teile der Rallye abgesagt werden mussten. Es sind einige neue Streckenteile dazu gekommen und viele Wertungsprüfungen sind verändert worden. Eine präzise ‚Recce‘ ist daher als Vorbereitung wichtig. Ich mag solche Veränderungen, weil die Rallye dann eine ganz neue Herausforderung ist. Insgesamt ist Korsika alles andere als eine leichte Rallye. Wie in Deutschland, wo sich gegen Ende vier Fahrer einen Kampf um den Sieg geliefert haben, erwarte ich Ähnliches auf Korsika. Nachdem Julien und ich in den vergangenen zwei Jahren nicht zum Zug gekommen sind, ist mein persönliches Ziel natürlich, endlich wieder eine gute Rallye Frankreich zu fahren und um den Sieg zu kämpfen.»

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Ich habe zuletzt zweimal in Folge in Frankreich gewonnen, auch in diesem Jahr hoffe ich natürlich auf ein gutes Resultat. Ich mag es, auf dem Asphalt auf Korsika zu fahren. Der Untergrund ist sehr rau und teilweise auch etwas holprig. Die Kurven werden nicht so stark geschnitten. Dadurch kommt weniger Schmutz auf die Straße und das Griplevel ist konstant hoch. Ich mag solche Asphalt-Rallyes und entsprechend freue ich mich sehr auf Korsika. Die Strecken dort sind extrem kurvenreich, es gibt eigentlich keine Gerade von mehr als 150 Metern. Ich glaube, das kommt mir zugute. Es gibt nur wenige Prüfungen, diese aber sind sehr lang. Bei so langen Prüfungen kann das richtige Reifenmanagement den Ausschlag geben.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Ich freue mich auf die Rallye Frankreich, weil uns auf Korsika eine einzigartige Asphaltrallye erwartet. Die sehr wenigen, dafür aber langen Wertungsprüfungen sind kurvenreich und technisch anspruchsvoll. Die vergangenen Läufe haben gezeigt, dass man dort schonend mit seinen Reifen und Bremsen umgehen und sehr fit sein sollte. Einfach Vollgas geben und nicht nachdenken – das wird bei dieser Rallye bestraft. Ein Schlüssel wird meiner Meinung nach die erste Wertungsprüfung sein, auf der man aus dem Nichts heraus seinen Rhythmus für die gesamte Rallye finden muss. Auch wenn ich eher abwechslungsreiche Rallyes mit einem Mix aus kurzen und langen Wertungsprüfungen bevorzuge, sind mein Beifahrer Anders und ich bereit und absolut topfit für diese Herausforderung. Auch wenn in der Meisterschaft noch nichts entschieden ist, mein Blick ist aktuell eher nach hinten auf unsere Verfolger Paddon, Neuville und Jari-Matti gerichtet. Diesen Vorsprung gilt es mit einem Podiumsresultat zu vergrößern.»

Sven Smeets, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Gefühlte 10.000 Kurven auf nur zehn Wertungsprüfungen – die Rallye Frankreich auf Korsika ist eine echte Herausforderung für Fahrer und Beifahrer und als einer der Klassiker im Rallye-WM-Kalender etwas Einzigartiges. Jeder in der Mannschaft freut sich auf die Rallye Frankreich, auch wenn sie logistisch gesehen keine leichte Aufgabe ist. Ganz besonders aber freuen sich Sébastien Ogier und Julien Ingrassia, die die kleine Chance haben, frühzeitig Weltmeistern zu werden. Aber auch Ihre Teamkollegen Andreas Mikkelsen und Anders Jæger sowie Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila, die genau das verhindern wollen. Unsere Gegner von Citroën, Hyundai und M-Sport-Ford sind ebenso motiviert, diese prestigeträchtige Rallye zu gewinnen. Es wird also auf jeden Fall Stoff für Schlagzeilen geben.»

Zahl zum Wochenende: 53

In spätestens 53 Zählern Weltmeister: Der Schlussspurt im Titelrennen ist eröffnet. Gesetzt den Fall, dass die ärgsten Verfolger von Ogier/Ingrassia, ihre Volkswagen Teamkollegen Mikkelsen/Jæger, bis zum Saisonende voll punkten, müsste das französische Duo noch 53 Zähler sammeln, um am Ende zum vierten Mal Weltmeister zu werden. Etwa, indem sie viermal Vierte werden und noch zweimal die Powerstage für sich entscheiden.

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