Yamaha-Cup: Schweizer Doppelsieg
v.l.: Mulhauser, Raffin, Vincon
Der Yamaha R6-Dunlop-Cup präsentierte beim Saisonauftakt am EuroSpeedway Lausitz das jüngste Teilnehmerfeld seiner inzwischen 34-jährigen Geschichte. Dem setzte Jesko Raffin (SUI-Zürich, ROMERO/24-7 GP) das i-Tüpfelchen auf. Der 14-jährige Schweizer feierte in seiner zweiten Cup-Saison den ersten Sieg und löste damit zugleich Vorjahres-Meister Markus Reiterberger als jüngsten Laufsieger ab.
Die Entscheidung fiel erst in der letzten Runde. Bis dahin hatte Lucy Glöckner (Krumhermersdorf, Petzold-Mierisch-Cupteam) in Führung gelegen. Den ersten Angriff Raffins konterte die 20-jährige gleich in der nächsten Kurve, doch in der Spitzkehre stürzte die schnelle Erzgebirglerin: «Ich habe etwas zu früh heruntergeschaltet, dadurch ist mein Heck ausgebrochen und ich konnte es das Motorrad nicht mehr kontrollieren», ärgerte sich Glöckner. «Leider konnte ich das Motorrad im tiefen Kies nicht alleine aufrichten, sonst hätte ich wenigstens noch ein paar Punkte retten können.»
Dieses Missgeschick ersparte Raffin die Schlussattacke: «Ich war schon wieder an Lucys Hinterrad und wollte mich gerade neben sie setzen», verriet der junge Züricher. Mit der Trainingsbestzeit und einem perfekter Start war für ihn zunächst alles nach Plan verlaufen. «Als Lucy nach drei Runden die Führung übernahm, beschloss ich, ihr zu folgen und erst in der letzten Runde anzugreifen.» Jetzt führt der Teenager nicht nur die Meisterschaft, sondern auch die erstmals ausgeschriebene NGK-Rookies-Wertung an, für die alle Fahrer unter 20 Jahren gewertet werden.
Das Zielfoto musste über die weiteren Podestlätze entscheiden. Es belegte, dass Robin Mulhauser (SUI-Chésopelloz, Harder RRT Racing team) die Ziellinie zehn Zentimeter vor Patrick Vincon (Knittlingen, team romero) passierte. «Dabei habe ich mich am Wochenende wegen einer Erkältung gar nicht so wohl gefühlt. Aber dieses Resultat ist natürlich ein toller Auftakt bei meinem ersten Cup-Rennen», freute sich der 19-jährige, der damit den ersten Schweizer Doppelsieg der Cup-Geschichte perfekt machte.
Patrick Vincon war auch als Dritter im Soll. «Ich wollte unbedingt aufs Podest, aber durch Lucys Sturz wurden genau an der Stelle, wo ich überholen wollte, gelbe Flaggen geschwenkt. Ich habe deshalb in der letzten Kurve noch eine Attacke gesetzt, kam dabei aber mit weniger Schwung auf die Zielgerade und Robin konnte das nutzen», erklärte der Badener.