Yamaha R6-Dunlop-Cup: Patryk Kosiniak holt den Titel
Patryk Kosiniak, der neue Yamaha-Cup-Champion
Dem mit nur einem Punkt Vorsprung zum Finale nach Hockenheim gekommenen Kosiniak genügte ein zweiter Platz, nachdem Marc Zellhöfer (Fürth, Motorrad Pedack) in der neunten Runde gestürzt war. Seinen ersten Sieg feierte der 18-jährige Badener Daniel Rubin (Schwanau, Motorrad Rubin), sein Bruder Dominik Rubin (Schwanau, Motorrad Rubin) wurde Dritter.
Acht Runden lang lieferte das Rennen den 13.000 Zuschauern alles, was der erwartete Thriller versprochen hatte. Ein einziger Punkt trennten Kosiniak und Zellhöfer vor dem Start, damit war klar: wer von den beiden zuerst über den Zielstrich kommt, ist Meister. Polesetter Daniel Rubin legte mit einem Bombenstart vor, Zellhöfer und Kosiniak folgten im Formationsflug zunächst auf den Plätzen drei und vier, weniger später auf zwei und drei. In der sechsten Runde änderte sich zwar die Reihenfolge der beiden Titelkandidaten, nicht aber der Abstand. Doch drei Runden später fehlte Zellhöfer. «Mir ist eingangs Start-Ziel unvermittelt das Vorderrad eingeklappt. Bis dahin hatte ich eigentlich alles unter Kontrolle», erklärte der 19-jährige Franke nach dem Rennen.
«Einen konkreten Plan hatte ich vor dem Rennen nicht, das muss man bei der Konstellation situationsbedingt entscheiden. Unser Tempo war von Anfang an sehr hoch und ich hoffte sogar, mich ein wenig von Kosa absetzen zu können. Als er dann vorbeiging, habe ich seine Linie studiert und bis zum Sturz war alles im grünen Bereich», schilderte Zellhöfer. Mit der Vizemeisterschaft zog er nun mit Vater Gerhard gleich, dem dies 1989 ebenfalls gelungen war. Und er kann sich mit dem Gewinn der NKG-Rookies-Wertung tröstet, für die der Zündkerzen-Partner stolze 2.500 Euro auslobte.
Für Patryk Kosiniak ging ein großer Traum in Erfüllung. «In Polen hat der Cup inzwischen einen enormen Stellenwert und für mich persönlich war der Gewinn das ganz große Ziel», erklärte der sympathische Pole. «Mir war klar, das wird heute das wichtigste Rennen meines Lebens. Trotzdem habe ich gut geschlafen, bin auch nach dem Start ruhig geblieben und habe immer an mich geglaubt. Eigentlich war ich bei allen Rennen derjenige, der die Pace macht und Marc hat meist zum Schluss attackiert.»
«Heute wollte ich unbedingt von Beginn an vorne sein, denn es gibt immer das Risiko eines Rennabbruchs. Dani ist voll auf Sieg gefahren, aber das war für mich kein Thema, ich war voll auf unseren Zweikampf fokussiert. Als mir meine Boxencrew angezeigt hat, dass Marc raus war, habe ich versucht, nicht an den Titel zu denken, sondern bis zum Schluss konzentriert zu bleiben. Jetzt bin ich überglücklich.»
Der Platz ganz oben auf dem Podest gehörte diesmal aber Daniel Rubin: «Mein erster Sieg, das fühlt sich schon gut an. Und dann noch zusammen mit dem Bruder beim Heimrennen auf dem Podium zu stehen. Schon im Training lief es von Anfang an gut. Aus dem Titelkampf wollte ich mich natürlich raushalten und deshalb am liebsten von den Beiden wegkommen. In der vierten Runde hatte ich einen heftigen Rutscher, schon waren sie wieder dran. Aber ich habe mich trotzdem sicher gefühlt und als die Anzeige kam, dass mein Vorsprung wieder größer wird, habe ich ein wenig Luft rausgenommen und den Sieg nach Hause gebracht. Supergeil!!»
Dominik Rubin freute sich mindestens so sehr über den Sieg seines Bruders wie über den eigenen dritten Platz: «Mein Start war OK, ich war Dritter. Dann noch in der ersten Runde folgte ein spektakulärer Highsider, den ich mit Mühe und Glück abfangen konnte. Dadurch ging nach vorne eine Lücke auf. Nach Marcs Sturz habe ich realisiert, ich bin auf Podiumskurs und wohl unbewusst auf Sicherheitsmodus geschaltet. Dadurch kam Timo noch einmal richtig nahe, ich hatte es aber unter Kontrolle.»
Im Ziel war Timo Kugler (Rebstein Meggle Kugler Racing) dem älteren Rubin-Bruder bis auf drei Zehntel auf den Leib gerückt. «Ich hatte einen super Start und war nach der ersten Runde sogar Zweiter. Dann habe ich irgendwie verkrampft und bin bis auf Platz fünf zurückgefallen. Gegen Ende lief es dann wieder besser und ich kam Domi immer näher, aber für einen Angriff hat mir eine Runde gefehlt», verriet der 18-jährige Schweizer.
Mit Platz fünf beendete Dennis Norick Stelzer (Pirna, Team Bergau/Fuhrmann Motors) seine starke erste Cup-Saison: «Eigentlich war es ein ruhiges Rennen. Ich kam vom Start weg von elf auf sieben, schnappte mir wenig später Jan und konnte mich von der Verfolger-Gruppe locker lösen. Damit hatte ich nach vorne und hinten Luft. Die Saison lief richtig gut. Geiles Bike, geile Serie. Genial», freute sich der vor kurzem 16 Jahre alt gewordene Aufsteiger.
Yamaha R6-Dunlop-Cup - Endstand 2016
1. Patryk Kosiniak (167 Punkte), 2. Marc Zellhöfer (146), 3. Daniel Rubin (127), 4. Andreas Klambauer (91), 5. Timo Kugler (77), 6. Dominik Rubin (70), 7. Dennis Norick Stelzer (69), 8. Christof Höfer (60), 9. Leon Langstädtler (60), 10. Jan Schmidt (50)