Formel 1: FIA spricht Urteil

JMW: Alter Ferrari 458 raus - aber Ex-F1-Fahrer rein

Von Martina Müller
Bei der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans wird nun doch kein Ferrari 458 Italia antreten. JMW wechselt auf dem 488 GTE und hat dazu auch noch den ehemaligen Formel-1-Piloten Will Stevens verpflichtet.

Von der GTE-Version des Ferrari 458 Italia müssten nach Aufzeichnungen von SPEEDWEEK.com mindestens 43 Chassis angefertigt worden sein. Seit 2011 ist das mit einem 4.5L-V8-Saugmotor ausgestattete Fahrzeug im Wettbewerb unterwegs und hat weltweit große Erfolge eingefahren. Doch da seit dem vergangenen Jahr mit dem 488 GTE (3.9L-V8-Turbo) bereits der Nachfolger aktiv ist, wurden es um die 458er zuletzt etwas ruhiger. Im hochkarätigen Motorsport war 2017 letztendlich nur noch ein Fahrzeug unterwegs. Das britische Team JMW Motorsport hatte einen der Wagen, dessen Motoren-Sound echte Gefühlsausbrüche auslöst, in der European Le Mans Series an den Start gebracht und auch für die 24 Stunden von Le Mans gemeldet. Dort sollte der Sauger zusammen mit zehn 488 das GTE-Aufgebot des 'Cavallino Rampante' bilden. Doch dazu wird es nicht kommen. Denn JMW hat nun bestätigt, dass man ebenfalls auch das Nachfolge-Modell umswitcht.

Der bislang vom Team eingesetzte 458 war ein ganz besonderes Fahrzeug: Die kleine Chassis-Nummer #2808 unterstreicht, dass sich der Wagen schon seit dem Jahre 2011 im Einsatz befand. Das Renndebüt ereignete sich beim damaligen Saisonauftakt der 'Le Mans Series' in Le Castellet am 03. April und verlief sehr erfolgreich: Mit Rob Bell/James Walker konnte das 6-Stunden-Rennen (sogar vor dem AF-Corse-Wagen von Giancarlo Fisichella/Gianmaria Bruni) gewonnen werden.

Es mag ein Wink des Schicksals sein, dass auch der Schwanengesang mit einem Klassensieg ablief. Denn Rob Smith, Jody Fannin und Jonathan Cocker triumphierten am abgelaufenen Wochenende beim Rennen der ELMS in Monza – und schickten den Boliden somit mehr als standesgemäß in die Renn-Rente.

Wenn JMW Motorsport bei den anstehenden 24 Stunden von Le Mans (17./18. Juni) dann den 488 GTE einsetzt, sitzt auch ein ehemaliger Formel-1-Fahrer im Cockpit. Dabei handelt es sich um Will Stevens, der 2014 und 2015 insgesamt 18 Grand Prix für Caterham und Marussia bestritt. Stevens debütierte schon 2016 beim Klassiker an der französischen Sarthe – war damals aber in der LMP2-Klasse unterwegs. «Ich freue mich total zurück nach Le Mans zu kommen. Letztes Jahr wurde ich in der LMP2 Zweiter, doch nun liegt mein Fokus auf einem GTE-Auto. Super, dass sich diese Last-Minute-Möglichkeit noch eingestellt hat», so Stevens.

Seine Teamkollegen werden der in Monza siegreiche Rob Smith und Dries Vanthoor sein. Bei Letztgenanntem handelt es sich um den 19-jährigen Bruder des Porsche-Werksfahrers Laurens Vanthoor. «Es ist eine große Freude Will in unseren Team für Le Mans willkommen zu heißen. Wir wollen auf dem höchsten Level unterwegs sein. Deswegen haben wir den 488 angeschafft. Und da war es nur logisch auch die besten Fahrer hineinzusetzten», erklärt Teamchef Jim McWhirter.

Bereits am 04. Juni wird in Le Mans erstmals Gas gegeben. Dann steigt der große Vortest für das Rennen zwei Wochen später.


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