Peugeot rätselt
Sonntag, kurz nach 07.00 Uhr: Der erste Peugeot-Motor geht hoch
Bei Peugeot herrschte nach den 24h von Le Mans Fassungslosigkeit. Wurde der frühe Ausfall der Nummer 3 noch als Rennpech abgehakt, sind die drei identischen Motorschäden für die Franzosen unerklärlich. Nach unbestätigten Gerüchten soll es sich um Kolbenschäden gehandelt haben.
«Seit seinem Debüt hat es beim 908 diese Art von Motorproblemen nie gegeben» sagt der technische Direktor Bruno Famin. Auch die Fahrer können sich nicht erinnern: «Ich hab dies noch nicht erlebt, auch in keinem Test» meinte Alexander Wurz, der seit 2008 im Peugeot-Kader ist und es wissen sollte.
Es ist unwahrscheinlich, dass Peugeot auf Risiko gespielt und Bauteile, die nicht zu 100% ausgetestet waren, im Auto verbaut hat. Ebenso unwahrscheinlich ist es, dass die Motoren dem hohen Tempo nicht gewachsen waren. Der erste der drei Motorschäden erlitt der bis dahin problemlos führende 908 von Montagny/Minassian/Sarrazin, der locker führte und keiner der Fahrer einen Grund hatte, Auto und Motor mehr als notwendig zu belasten.
Möglicherweise war es ein Materialfehler. Fehlerhafte Serien gab es schon in allen Bereichen des Motorsports, sowohl bei selbst hergestellten Komponenten als auch bei Zulieferteilen. Und nicht alle Fehler sind bei der internen Qualitätskontrolle sofort erkennbar.
Die Zukunft der Le Mans-Einsätze von Peugeot sind laut Sportchef Olivier Quesnel nicht vom diesjährigen Resultat abhängig. «Wir werden morgen mit der Analyse beginnen, was falsch gelaufen ist. Und dann im nächsten Jahr stärker zurückkommen!»