Porsche schickt vier verschiedene 917 nach Goodwood
Das Jahr 2019 stellt einen ganz besonderen Punkt in der Geschichte des Motorsports. Denn der legendäre Porsche 917 feiert seinen 50. Geburtstag. SPEEDWEEK.com hat dem Fahrzeug bereits zum Jubiläum gratuliert. An diesem Wochenende kommt es nun zu einer Zusammenkunft von vier speziellen Exemplaren des 917. Beim 77. Members Meeting, welches auf der Kultstrecke in Goodwood veranstaltet wird, lässt der schwäbische Sportwagenbauer den ersten gebauten 917, den 917/30-001, den 917 KH und den 917/30 Spyder vom Stapel.
Der 917 mit der Chassisnummer 001 wird dabei zum ersten Mal seit seiner Rückführung in den Ursprungszustand von 1969 dynamisch Runden drehen. Auch der offene 917/30-001 wird nach seiner Restaurierung erstmals wieder auf die Rennstrecke losgelassen. Beide Fahrzeuge waren in ihrer aktiven Karriere für komplett unterschiedliche Serien/Reglements entwickelt worden und waren tatsächlich vorher noch nie gemeinsam an einem Rennplatz aktiv.
Aber nicht nur den allerersten 917 und den 917/30-001 gibt es im englischen Sussex zu bewundern, sondern auch noch zwei weitere Ahnen der 917-Familie. So stehen auch der Porsche 917 KH und 917/30 Spyder in Goodwood am Start. Beim 917 KH (KH für Kurzheck) handelt es sich um das Chassis mit der Nummer 15, welches im weltweit so bekannten Gulf-Design gehalten ist. Dieses Fahrzeug hatte einige seiner Renneinsätze in der 1970er Jahren für das legendäre Team J. W. Automotive Engineering von John Wyer absolviert.
Auch die ersten Porsche-Siege bei den 24 Stunden von Le Mans gehen auf die Kappe des 917 Kurzheck – wenn auch nicht auf das Chassis 15. 1970 triumphierten Hans Herrmann und Richard Attwood im roten Salzburg-917 und 1971 Gijs van Lennep und Helmut Marko in den Farben von Martini Racing. Damals wurde ein Rennschnitt von 222,304 km/h und eine Distanz von 5335 Kilometern erreicht. Dieser Rekord hielt bis ins Jahr 2010 als Mike Rockenfeller, Timo Bernhard und Romain Dumas im Audi R15 auf 5410 Kilometer kamen.
Der 917/30 Spyder drehte schon öfter in Goodwood seine Runden Er hat über 1.200 PS und einen 5.3L-V12-Motor verbaut. Dagegen neu auf der Kultstreke mit dabei ist der bereits angesprochene 917/30-001. Dieser Renner stammt aus dem Jahre 1972 und hat einen um 184 mm größeren Radstand als der normale 917. In Goodwood fährt er im Design des Heizungsherstellers Vaillant aus dem Jahr 1975.
Pilotiert werden die 917 beim 77. Members Meeting von den Le-Mans-Siegern Richard Attwood und Neel Jani sowie dem Australier Mark Webber, der nach seiner Karriere in der Formel 1 für Porsche im LMP1 unterwegs war. Wer sich die vier so besonderen 917 einmal persönlich anschauen möchte und am Wochenende keine Zeit für den Trip nach England hat, der wird demnächst im Porsche Museum in Stuttgart fündig. Dort gibt es im Rahmen der Sonderausstellung '50 Jahre 917 – Colours of Speed' vom 14. Mai bis 15. September 2019 unter anderem diese vier 917 zu sehen.