Wurz-Toyota holt die Pole in Le Mans vor Porsche
Toyota startet mit Alex Wurz, Kazuki Nakajima und Stéphane Sarrazin im TS040 von der Pole Position in die 82. Ausgabe der 24h von Le Mans. Kazuki Nakajima stellte den #7 Toyota auf den ersten Startplatz vor dem Porsche 919 Hybrid von Marc Lieb, Neel Jani und Romain Dumas. Nakajima setzte die Pole-Zeit direkt zum Beginn des dritten und finalen Qualifyings, das nach zwei Unterbrechungen nach Unfällen im vorherigen Qualifying 30 Minuten früher gestartet wurde. Als einziger Fahrer blieb der Japaner unter 3:22 und fuhr mit 3:21,146 Min auf den ersten Startplatz. Der schnellste Porsche 919 hatte 0,357 Sekunden Rückstand. Die erwartete Zeitenjagd in der letzten halben Stunde blieb aus, nachdem Karun Chandhok seinen Murphy-Oreca-Nissan in der Indianapolis im Kies versenkte und dort bis zum Ende der Session eine Slow-Zone (Tempolimit 60 km/h) ausgerufen wurde. Das dritte Qualifying war die erste Session, die nicht mit einer roten Flagge unterbrochen werden musste.
«Auch wenn es ein 24-Stunden-Rennen ist fühlt sich es gut an auf der Pole zu stehen», freute sich Nakajima. «Es war im starken Verkehr nicht gerade einfach eine freie Runde zu finden, aber ich hatte Glück und es ging schnell genug, um auf den ersten Startplatz zu fahren.»
Audi verzichtete auf Run auf die Pole
Beide Toyota TS040 und beide Porsche 919 verbesserten ihre Zeiten in der letzten Quali-Session nochmals, während sich Audi wie von LMP1-Projektleiter Chris Reinke angekündigt auf die Rennvorbereitung konzentrierte und keinen Anlauf auf die Bestzeit unternahm.
Hinter dem Toyota von Buemi/Davidson/Lapierre auf drei und dem Porsche von Webber/Bernhard/Hartley auf vier starten die drei Audi in der Reihenfolge Jarvis/Albuquerque/Bonanomi, Lotterer/Fässler/Treluyer und Di Grassi/Kristensen/Gené. Schnellster Audi-Pilot war Oliver Jarvis, der allerdings 1,4 Sekunden hinter der Toyota-Bestmarke lag.
«Schade, dass das Quali unter Gelb geendet ist, denn wir hätten sicherlich noch eine Chance auf die Pole gehabt», so Porsche-Pilot Neel Jani. «Ein Rückstand von 0,3 Sekunden auf einer 13,6 km-Strecke ist Peanuts. Im Qualifying geht es aber nur um Prestige, für das Rennen sagt das nichts.»
Ligier und TDS by Thiriet dürfen sich beim Renndebüt des neuen JS P2 über die LMP2-Pole freuen. Gommendy/Badey/Thiriet schlugen im Qualifying im Ligier-Nissan den Jota-Zytek-Nissan von Turvey/Dolan/Tincknell. René Rast startet im Loeb-Oreca-Nissan als Elfter.
Ferrari holt Pole Position in beiden GTE-Klassen
Ferrari dominierte beide GTE-Klasse: Gianmaria Bruni holte im Ferrari 458 Italia (AF Corse) die Pole Position in der GTE-Pro-Klasse und war auf seiner schnellsten Runde eine Sekunde schneller als die Aston-Martin-Pole im vergangenen Jahr. Sam Bird stand Bruni wenig nach und holte mit der zweitschnellsten GTE-Zeit den ersten Startplatz in der GTE-Am-Klasse.
Hinter dem Bruni/Fisichella/Vilander-Ferrari startet die Garcia/Magnussen/Taylor-Corvette und der Aston Martin Vantage von Mücke/Turner/Senna. Porsche erlebte ein schwarzes Qualifying: Patrick Pilet blieb nach rund 30 Minuten im Qualifying am Ende der Boxengasse stehen, die Offiziellen verweigerten Porsche entgegen erster Aussage den RSR wieder zurück in die Boxengasse zu schieben und verfrachteten Pilet ins Parc fermé. Der Makowiecki/Holzer/Lietz-Porsche 911 RSR wurde von Raffele Giammaria im AF Corse-Ferrari in der Ford-Schikane abgeräumt und verbrachte anschliessend lange in der Box, so bleiben für die beiden Manthey-RSR nur die beiden letzten GTE-Pro-Startplätze.
Der Proton-Porsche 911 RSR von Ried/Bacher/Al Qubaisi startet als Sechster in der GTE-Am. «Der Verkehr war die Hölle und was auf und gerade der neben der Strecke los war, war beängstigend. Ich fahre nun hier schon einige Jahre, aber so viele schwere Unfälle habe ich auch bisher noch nicht gesehen», so Christian Ried über Training und Qualifying in Le Mans.»