24h Le Mans: «Müllauto» in Le Mans - LMP mit Biogas
Skizze des WM-Biogaz für Le Mans 2017
In den vergangenen 40 Jahren hat Gerard Welter und sein Team Welter Racing Le Mans mit allerlei skurrilen Konstruktionen bereichert. Jahrelang war das Team ehemaligen Peugeot-Designchefs mit 27 Le-Mans-Teilnahmen ein Teil der Le-Mans-Geschichte. Die Sternstunde hatte Welter 1988, als Roger Dorchy im WM 88-Peugeot mit 408 km/h den Geschwindigkeitsrekord aufstellte, auch anschliessend gab es viele aussergewöhnliche Konstruktionen des französischen Rennstalls in den kleineren Prototypenklasse. Zuletzt plante Welter 2013 über das Garage 56-Konzept für innovative Technik eine Le-Mans-Teilnahme mit dem von Wasserstoff angetriebenen GreenGT H2. Wenige Tage vor dem Testtag 2013 zog Welter das Projekt auf Nimmerwiedersehen zurück, doch nun ist das Team wieder da.
Für die 24h von Le Mans 2017 hat Welter die Garage 56 zugesprochen bekommen. Die Franzosen bauen einen Prototypen der von Biogas angetrieben wird, für den das Bio-Methan aus recycelten Müll verwendet wird. Der 1,6-Liter Dreizylinder-Motor des Biogaz-Welter soll rund 450 PS leisten. Das Chassis des LMP2 ist bereits in der Konstruktionsphase, auch mit dem Motor ist Welter offenbar bereits weit. Wann der WM Biogaz erstmals fährt, ist allerdings noch offen.
Auch im kommenden Jahr ist die Garage 56 schon besetzt. Der Franzose Fred Sausset, dem nach einer schweren Krankheit alle Gliedmasse amputiert werden musste, plant den Start mit einem auf seine Bedürfnisse angepaßten LMP2. Sausset startet bereits in Frankreich mit einem mit speziellen Steuerungselementen ausgerüsteten CN-Prototypen von Ligier in der VdeV-Serie. Der ACO betont, dass der behindertengerecht umgebaute LMP2 von Sausset im kommenden Jahr dem Reglement und den Sicherheitsregeln entsprechen muss.