Rossi-Bruder Luca Marini: Moto2-Wildcard in Misano?
Als Halbbruder von Valentino könnte Luca Marini alle möglichen Vorteile für sich beanspruchen. Doch der 17-Jährige will nicht einfach als der «kleine Bruder von Vale», sondern als talentierter und vielversprechender Fahrer wahrgenommen werden.
Luca Marini wurde am 10. August 1997 wie auch Valentino in Urbino geboren. Bei seinem ersten WM-Einsatz beim Misano-GP 2013 war er 16 Jahre und 35 Tage alt. Seine Mutter ist Stefania Palma, die auch Valentino zur Welt brachte, aber dann nach der Scheidung von Graziano Rossi den römischen Psychologen Massimo Marini heiratete. Luca lebt in Tavullia und ist oft auf der Ranch von Valentino anzutreffen, wo er ein Offroad-Bike steuert.
Luca gewann 2011 die italienische MiniGP-Meisterschaft und beendete die italienische Moto3-Meisterschaft (CIV) als Gesamtneunter. Seit 2013 ist er in der Spanischen Meisterschaft unterwegs. Zunächst trat er in der Moto3-Klasse an, wo er die Gesamtränge 25 und 16 belegte.
2015 glänzte Luca bei seinem Debüt in der Moto2-Europameisterschaft mit den Plätzen 5 und 4 in den beiden Läufen von Portimão. Danach folgten für den Kalex-Piloten aus dem Team Paginas Amarillas HP 40 Junior von Sito Pons ein Podestplatz in Barcelona, ein Ausfall und ein siebter Platz in Aragón. Im Gesamtklassement belegt er derzeit Rang 6.
Im letzten Jahr wurde die Moto2-Klasse der Spanischen Meisterschaft von Jesko Raffin und Florian Alt dominiert, die beide in die Weltmeisterschaft aufstiegen.
«Ich muss mich in dieser Saison erst an die neue Kategorie und an das neue Bike gewöhnen. Es gibt viel zu lernen», erklärte Marini im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Bis zum Ende der Saison will ich auf demselben Level sein wie Edgar Pons und die anderen Fahrer an der Spitze. Mein Podestplatz war ein erster Schritt. Ich lerne Rennen für Rennen etwas Neues. Ich bin froh, dass ich für das Team Pons antreten darf, denn es ist das beste Team in dieser Meisterschaft.»
Der Umstieg von der Moto3- in die Moto2-Klasse hatte auch physische Gründe. «Das Moto2-Bike ist für mich wegen meiner Größe viel bequemer. Sie passt besser zu meiner Statur, da sie auch mehr Power hat. Das bringt auch großen Spaß.»
In seiner Heimat Italien will Marini 2015 einen Wildcard-Einsatz in der Moto2-Weltmeisterschaft absolvieren. «Ja, darauf hoffe ich sehr. Der Antrag wurde bereits gestellt. Wie es dann 2016 weitergeht, weiß ich noch nicht», versicherte er.