Champion Wayne Rainey nimmt Márquez in Schutz
Die Attacke: Márquez (93) sticht innen rein
Bisher haben nur wenige Experten die Attacke von Marc Márquez auf Jorge Lorenzo in der Zielkurve des Jerez-GP am Sonntag streng verurteilt. Auch der ehemalige Yamaha-Werkspilot Wayne Rainey, World Champion 1990, 1991 und 1992 und seit dem Misano-GP 1993 im Rollstuhl, nimmt seinen Freund und Markenkollegen Lorenzo nicht in Schutz.
Wayne Rainey hat drei 500-ccm-WM-Titel gewonnen; und er ist einer jener Superstars, denen nie auch nur eine Spur von unsauberer Gangart vorgeworfen wurde. Deshalb haben wir ihn um seine Meinung zum Vorfall zwischen Márquez und Lorenzo gebeten.
Wäre Rainey an der Stelle von Lorenzo ebenfalls innen reingestochen? «Well, ganz sicher», antwortet Rainey. «Aber ich denke, ich hätte es ein bisschen besser eingeschätzt als Márquez. Jedenfalls hat Lorenzo die Türe weit offen gelassen. Ich bin nicht überrascht, dass Márquez in dieses Loch reingestochen ist. Viel mehr überrascht mich, dass Lorenzo diese Türe so sperrangelweit offen gelassen hat. Du musst dir vor Augen halten, es ist die letzten Kurve einer letzten Runde bei einem MotoGP-WM-Lauf! Ich bin überzeugt, dass sogar Márquez von diesem Leichtsinn überrascht war. Für ihn sah es wie eine Einladung aus: ‹Komm bitte durch!› Wenn sie beide ins Kiesbett gestürzt wären, würde ich den Vorfall anders beurteilen. Aber so, wie es sich abgespielt hat.... Ich würde sagen, es war eine Einladung, eine Aufforderung. Gut gemacht.»