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Neuhauser Racing: Zwei neue Piloten für die Formel 4

Von Otto Zuber
Teamchef Hannes Neuhauser hat alles im Griff

Teamchef Hannes Neuhauser hat alles im Griff

Neuhauser Racing startet in diesem Jahr mit zwei neuen Piloten in die ADAC Formel 4. Der Rennstall aus Zell am Ziller schickt die Formel-4-erfahrenen Piloten Andreas Estner und Michael Waldherr auf Punktejagd.

Neue Gesichter bei Neuhauser Racing: Nach dem Abschied von Felipe Drugovich und Rookie-Meister Nicklas Nielsen nimmt der 2004 gegründete Rennstall aus dem österreichischen Zell am Ziller die neue Saison der ADAC Formel 4 mit dem 16-jährigen Andreas Estner aus Warngau und den 20-jährigen Michael Waldherr aus Ruderting in Angriff.

«Wir sind absolut von unseren neuen Fahrern überzeugt und gehen die neue Herausforderung voller Elan an», sagt Teamchef Hannes Neuhauser. «Wir sind jetzt ein rein österreichisch-bayrisches Team und schauen mal, was dabei herauskommt.»

Die dritte Saison der Highspeedschule des ADAC beginnt am letzten April-Wochenende (28. bis 30. April) in der Motorsport Arena Oschersleben. Es bleiben also noch knapp acht Wochen, um sich in der neuen Konstellation einzufahren. Beim Rollout auf dem Adria International Raceway Ende Februar haben sich alle Beteiligten noch näher kennengelernt. Teambuilding stand im Vordergrund, nun sollen weitere Tests und die Detailarbeit folgen, sagt Neuhauser, denn: «Wenn wir etwas machen, dann machen wir es richtig und gescheit. Wir haben ein kleines, aber feines Team und setzen auf Kontinuität. Viele Mechaniker sind seit Jahren dabei. Jeder weiss, was er zu tun hat – und das funktioniert hervorragend.»

Trotz der Hektik und des Trubels im Motorsport legt man bei Neuhauser Racing grossen Wert auf eine familiäre Atmosphäre im Team. «Es ist für uns ganz wichtig, eine private Bindung und Freundschaft zu den Fahrern und Familien zu haben. Es gibt bei uns keinen Fahrer, der nicht gerne immer wieder zu uns kommt, wenn wir uns irgendwo sehen», erzählt er: «Das Hauptaugenmerk in der Nachwuchsarbeit liegt darauf, das Team mit dem Fahrer in Einklang zu bringen. Wie arbeitet der Fahrer mit dem Team zusammen? Vertraut der Fahrer dem Team? Das ist ganz wichtig. Wenn der Fahrer dem Team nicht vertraut, ist alles vorbei.»

Auf Basis dieser persönlichen Nähe und des gegenseitigen Vertrauens wird bei den Österreichern, die seit 2008 ohne Unterbrechung alle Rennen der ADAC-Nachwuchs-Formelserien bestritten und mit dem Dänen Mikkel Jensen 2014 den letzten Gesamtsieger des ADAC Formel Masters gestellt haben, seit jeher gearbeitet – und das mit Erfolg. Mit den beiden Rookies Drugovich und Nielsen wurde Neuhauser Racing 2016 Sechster in der Teamwertung und landete dabei regelmässig in den Punkten.

«Dass wir als kleines österreichisches Team immer mal wieder vor den Grossen landen, zeigt, dass wir ganz gute Arbeit leisten. Wenn man alles vergleicht, dann brauchen wir uns nicht zu verstecken», sagt der 32-jährige Neuhauser, der die neue Saison ohne grossen Druck angehen will. «Jedem bei uns ist klar, dass es schwierig wird, um den Meistertitel mitzufahren. Aber wir wollen die da vorne schon ein bisschen ärgern.»

In diesem Jahr soll dies mit Estner und Waldherr gelingen. Beide sind schon 2016 in der ADAC Formel 4 gefahren, allerdings ohne ihre eigenen hohen Erwartungen erfüllen zu können. Deshalb will Neuhauser mit seinen Neuen nicht nur auf der Rennstrecke, sondern vor allem auch auf mentaler Ebene arbeiten.

«Man muss sie auf den richtigen Weg bringen und ihnen sagen, dass sie locker bleiben sollen. Sie müssen sich konzentrieren, dürfen nicht zu viel denken. Bei den Jungs spielt es eine grosse Rolle, mental stark zu sein und nicht zu verkrampfen», sagt Neuhauser, der weiss, wovon er spricht. Wie schon sein Vater Josef Neuhauser in den 70er- und 80er-Jahren, fuhr auch Hannes in verschiedensten Serien zu zahlreichen Titeln und Meisterschaften – unter anderem belegte er 2003 Rang 3 in der deutschen Formel-3-Meisterschaft.

Seine beiden ehemaligen Schützlinge Drugovich und Nielsen zählt Hannes Neuhauser im Jahr 2017 zu den heissen Anwärtern auf den Meistertitel. «Ich denke, dass beide ganz vorne sein werden und auch die Piloten von Prema und Van Amersfoort», sagt der Namensgeber des österreichischen Teams. «Ich sehe das mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Ich hoffe, dass wir ihnen helfen konnten und sie das umsetzen können, was sie im vergangenen Jahr bei uns gelernt haben.»

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