Red Bull Ring: Beitske Visser sorgt für Abbruch!
Das dritte Rennen der Formel ADAC auf dem Red Bull Ring endete auf unübliche Weise. In der zwölften Runde und knapp zwei Minuten vor dem Ende der offiziellen Renndauer von 25 Minuten entschied die Rennleitung, das Rennen vorzeitig abzubrechen und nicht mehr zu starten.
Vorausgegangen war eine Kollision mehrerer Fahrer in der Schlossgold-Kurve. Das Rennen gewann Indy Dontje. «Nach Rennende sass ich auf der Start/Ziel-Geraden in meinem Auto und wusste zunächst überhaupt nicht, was passiert war. Erst als ich mein Team jubeln sah, wurde mir bewusst, dass ich das Rennen gewonnen hatte. Das war eines der spektakulärsten Rennen meiner Formelkarriere», gestand der Lotus-Pilot nach seinem zweiten Saisonsieg.
Nach dem Rennabbruch wurden die Platzierungen der elften Runde als offizielles Rennergebnis gewertet. Hinter Sieger Dontje überquerte dessen Teamkollegin Beitske Visser die Ziellinie als Zweite vor Kim Luis Schramm Die Red-Bull-Juniorin wurde jedoch nach Rennende mit einer Durchfahrtsstrafe belegt, die in eine 30-Sekunden-Strafe umgewandelt wurde. Dadurch fiel sie ans Ende des Feldes zurück. Die Rennleitung machte Visser für die Kollision verantwortlich, die zum Abbruch führte. Die Niederländerin prallte mit Schramm zusammen, der seinen Teamkollegen Maximilian Günther anschliessend unfreiwillig ins Kiesbett beförderte.
Rookie Schramm erstmals auf dem Podium
Schramm erzielte mit Platz 2 seinen ersten Podiumserfolg in seinem Debütjahr in der Formel ADAC und freute sich: «Dort oben zu stehen, ist einfach ein unglaubliches Gefühl. Es war ein hart umkämpftes und unbeschreibliches Rennen. Teilweise fuhren vier Autos nebeneinander in die Kurven. Leider gelang mir der erste Re-Start nicht perfekt, der zweite war dafür umso besser. Ich griff an, musste gleichzeitig aber immer die Konkurrenz hinter mir im Auge behalten.»
Günther wurde nach Vissers Strafe nachträglich als Dritter gewertet und landete damit zum zweiten Mal an diesem Wochenende sowie zum achten Mal in dieser Saison auf dem Treppchen. Hinterher fasste der 16-jährige Rookie zusammen: «Das war ein leicht verrücktes Rennen, aber ich freue mich sehr über meinen dritten Platz. Glücklicherweise konnte ich mich zu Rennbeginn aus den Zweikämpfen heraushalten und auf die vor mir fahrenden Piloten aufschliessen. Das Rennen steckte voller Positionskämpfe, es ging vor und zurück. Rückblickend war es ein sehr erfolgreiches Wochenende für mich - immerhin erzielte ich je zwei Pole Positions und Podestplätze. Auch war ich war auch so nah wie noch nie zuvor an meinem ersten Sieg dran. Leider hat es nicht geklappt, aber ich konnte dennoch wertvolle Punkte für die Meisterschaftswertung sammeln – das war ein wirklich gelungenes Wochenende.»
Der 17-jährige Däne Nicolas Beer der für sein Team Neuhauser Racing ein Heimrennen bestritt, verbesserte sich von Startplatz 10 um insgesamt sechs Positionen. Er sammelte als Vierter wertvolle Meisterschafts-Punkte. In einem sehr eng umkämpften Rennen führte Pole-Setter Fabian Schiller bis zur siebten Runde, ehe er innerhalb kurzer Zeit bis auf die sechste Position zurückgereicht wurde. Er rückte wegen Vissers Strafversetzung auf den fünften Platz nach vorne und erzielte sein bislang bestes Resultat in der Highspeedschule des ADAC.
Erfolgreiches Rennwochenende für Lokalmatador Riener
Die beiden Neuhauser-Piloten Marvin Dienst und Stefan Riener hielten sich aus sämtlichen Zwischenfällen heraus und wurden mit den Plätzen 6 und 7 belohnt. Lokalmatador Riener fuhr zum ersten Mal in allen drei Wertungsläufen eines Rennwochenendes in die Top-Ten und sammelte am Red Bull Ring mehr Punkte als in den vorangegangenen zwölf Rennen dieser Saison.
Hinter dem 15-jährigen Schweizer Ralph Boschung belegte der 18-jährige Bonner Jason Kremer Platz 9. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport kollidierte in der ersten Runde mit Alessio Picariello, was zum Ausfall des Siegers der ersten beiden Rennen auf dem Red Bull Ring führte und eine Safety-Car-Phase nach sich zog.
Picariello reist trotz seines Ausfalls als Gesamtführender zum sechsten Rennwochenende des Jahres an den Lausitzring (30. August bis 1. September). Nach neun Siegen aus bislang 15 Rennen liegt der Belgier mit 252 Punkten an der Spitze. Teamkollege Günther belegt mit 162 Zählern den zweiten Platz vor Beer, der bisher 146 Punkte sammeln konnte.