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12h Sebring: Was uns sonst noch aufgefallen ist

Von Oliver Runschke
Sebring Kult: «La Bomba»

Sebring Kult: «La Bomba»

Notizen aus dem Fahrerlager von der 61. Auflage der 12h von Sebring.

Was uns bei den 12h von Sebring sonst noch aufgefallen ist:

- dass der offizielle Zeitplan in Sebring am Dienstagabend ein «Crisis Meeting» vorsah. Um welche Krise es dabei genau ging, blieb unklar.

- dass Rebellion Racing neben den beiden Lola-Toyota sicherheitshalber auch noch ein Ersatzauto im Gepäck hatte. Zwei Chassis werden nun für die Sportwagen-WM wieder nach Europa zurück geflogen, eines verbleibt für die ALMS-Einsätze in den USA.

- dass Ex-ADAC GT Masters-Champion Tim Bergmeister in Sebring beim Porsche-Cup-Team Effort Racing aushalf. Bergmeister reiste allerdings am Donnerstag schon wieder ab um von Miami über Frankfurt nach Tokyo zu fliegen. In Okayama nahm der Langenfelder an einem Test der japanischen Super GT-Meisterschaft teil.

- dass das Fahrerlager war aber nicht lange Bergmeister-frei blieb. Am Donnerstag reiste Jörg Bergmeister für einen Porsche-Test mit dem neuen 911 RSR in dieser Woche an. Das Rennen schaute sich Bergmeister mit Dario Franchitti, Patrick Long, Dosenbier und Hamburger am Zaun an der Strecke an. «Hat Spass gemacht hier mal als Zuschauer her zu kommen, aber mehr als einmal will ich das nicht erleben. Im nächsten Jahr will ich wieder hier fahren.»

- dass Aston Martin-Werksfahrer Darren Turner als stolzer Vater seine Ende November geborene Tochter durch das Fahrerlager schob. Für den Nachwuchs war es nicht der erste Rennbesuch: «Wir hatten unsere Kleine schon im Januar bei den 24h von Dubai dabei. Wir haben uns schon nach Vielfliegerkarten für Babies erkundigt, aber die gibt es nicht», grinste Turner.

- dass Thomas Laudenbach, bisher Leiter Antriebsstrang bei Porsche Motorsport, innerhalb des VW-Konzern die Kostenstelle gewechselt hat. Laudenbach ist seit dem 1. März bei Audi Sport und dort für die Hybridsysteme des R18 e-tron quattro verantwortlich.

- dass Mazda den im vergangenem Jahr von Dempsey Racing bei einigen ALMS-Läufen eingesetzten LMP2-Lola im Fahrerlager in Mazda-Lackierung ausstellte und weiter den Plan verfolgt, mit einem Diesel-Motor in der LMP2-Klasse zu starten.

- dass kaum jemand die Audi-Ausstellung mit ehemaligen ALMS und Sebring-Siegerautos fand. Audi hatte je einen R8 LMP900, R10 TDI, R15 TDI und R18 TDI in einem Zelt in Turn 1 aufgebaut. Da dort in den vergangenen Jahren meist eine Audi-VIP-Hospitality stand, vermuteten die meisten Fans dort auch in diesem Jahr eine Speerzone und mieden den Bereich.

- dass fast jeder im Pressesaal seine spezielle Anreisegeschichte zu erzählen hatte, in denen meisten die Wort «Schnee», »Verspätung» und »Gepäckverlust» vorkamen.

- dass Porsche-Pressemann Oliver Hilger mit einer Lufthansa-747 in Orlando einschwebte, in dessen Bauch (des Jets, nicht Hilgers) sich nach einem Problem mit der Gepäckanlage in Frankfurt nicht ein einziges Gepäckstück befand.

- dass auch Porsche-Werksfahrer Richard Lietz zu Wochenbeginn sein Gepäck vermisste und sich Anzug, Helm und Hans von seinen Werksfahrerkollegen lieh.

- dass ALMS-Gründer Don Panoz in Sebring als Grand-Marshall agierte und das Feld bei der 61. Auflage der 12h auf die Reise schickte.

- dass das Rennen nur durch vier Gelbphasen unterbrochen wurde. Es gab in Sebring allerdings auch bereits drei Rennen, die komplett ohne Unterberechung über die Bühne gingen: 1994, 2001 und 2003.

- dass der letzte Sebring-Gesamtsieg eines Amerikaners auf 1997 datiert. Der damalige Sportwagen-Promotor und Finanz-Jongleur Andy Evans gewann die 12h auf einem Ferrari 333SP seines Team Scandia Racing.

- dass der Fahrzeughersteller, der bei den 12h von Sebring bisher am wenigsten erfolgreich war, Volvo ist. Die nicht gerade für Sportwagen berühmten Schweden schaffen mit Art Riley und Nick Cone vor genau 50 Jahren mit einem wunderschönen Volvo P1800 Platz 23.

- dass bei einem Wettbewerb unter den Fans auf den Campingplätzen das am schönsten und kreativsten dekorierte Camp gesucht wurde. Den Wettbewerb gewann das «Team Mimosa/Racing Flamingos». Als Preis gab ein Bild in der örtlichen Zeitung «Highlands Today», ein Scheck über $250 Dollar zur Spende an wohltätige Zwecke und ein TV-Interview mit Justin Bell, Sohn von Langstreckenlegende Derek Bell. Racing-Flamingos-Teamchef Mike bemalt seit Jahren Kunststoff-Flamingos in den Lackierungen der Rennautos, inklusive Startnummern und dekoriert damit Camp und Streckenzaun.

- dass der US-Motorsportsender Speed sich aus Liveübertragung der 12h von Sebring zwischendurch ausklinkte um lieber ein Training der Nascar zu zeigen.

- dass der ursprünglich vorgesehene Einsatz von Uwe Alzen im Z4 GTE in Sebring auf einem Missverständnis zwischen BMW in Deutschland und den USA beruhte. In Sebring steuerte Nachwuchsmann John Edwards den Z4 zusammen mit Dirk Müller und Joey Hand und machte dabei einen ganz ausgezeichneten Job. Edwards kommt bei insgesamt sechs ALMS-Rennen zum Zug und ersetzt Hand immer dann, wenn der DTM-Verpflichtungen hat. Alzen steuert den Z4 dann mit Müller und Edwards beim «Petit Le Mans».

- dass im ALMS-Presseteam mittlerweile Nascar-Leute das Kommando führen.

- dass im Rahmenprogramm der US-Porsche Cup, der Skip Barber Mazda MX5-Cup, die USF2000 Formel-Meisterschaft, eine Serie für betagte Markenpokal-Ferrari und ein historisches Rennen der SVRA starteten.

- dass der Sebring-Kult «La Bomba» (siehe Bild) mit einer Band an Bord Freitagnacht wieder endlose Runden durch den berüchtigen «Green Park», die Party-Campingzone im Infield, drehte.

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