Formel 1: Abschied in der Unterhose

Markus Reiterberger: «Als Rennfahrer arbeitslos»

Von Peter Fuchs
Markus Reiterberger im Home-Office

Markus Reiterberger im Home-Office

«Aktuell habe ich sehr viele Aufgaben und langweilig ist mir nicht», sagt BMW-Pilot Markus Reiterberger aus der Endurance-WM und Asien-Meisterschaft. «Nur leider hat nichts davon etwas mit Racing zu tun.»

Nach der Verschiebung des 24-Stunden-Rennens von Le Mans in der Endurance-Weltmeisterschaft mussten auch in der Asiatischen Road Racing Championship die kommenden Events der Corona-Pandemie weichen. Die für Ende Juni und Ende Juli geplanten Rennen in Suzuka/Japan und auf dem Zhuhai International Circuit in China wurden verschoben. Doch weder der Veranstalter der ARRC, Two Wheels Motor Racing, noch die FIM Asia haben bislang eine Idee für Ausweichtermine.

In der Endurance-WM soll es Ende August mit dem legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans weitergehen. Danach folgt, wenn alles nach Plan verläuft, der ursprüngliche Saisonauftakt, der Bol d’Or in Le Castellet. Das 8-Stunden-Rennen von Oschersleben wurde ersatzlos gestrichen, die Saison beenden soll das Suzuka Eight Hours am ersten November.

Multitalent Reiterberger hält sich derweil nicht nur mit körperlichem Training fit, sondern beschäftigt sich auch in seiner Werkstatt mit dem Tuning-Geschäft, welches er zum Teil von seinem verstorbenen Mentor und Freund Ralf Waldmann übernommen hat.

«Aktuell habe ich sehr viele Aufgaben und langweilig ist mir nicht», erzählte Reiti. «Nur leider hat nichts davon etwas mit Racing zu tun. Man weiß nicht genau, wann es weitergeht und inwiefern es weitergeht. Bis Juli bin ich als Rennfahrer arbeitslos. Da ich momentan kein Auto habe, fahre ich mit meiner BMW S1000RR, die ich mir mit der BMW-Sportförderung und mit Hilfe meines langjährigen Sponsors Motorrad Holzleitner zugelegt habe, zur Werkstatt und wieder nach Hause. Mehr geht ja aktuell leider nicht, aber so behalte ich wenigstens das Gefühl für das Motorrad und es ist besser als nichts.»

Der Obinger weiter: «Ich bin momentan sehr viel in meiner Werkstatt und habe viele Aufträge, wofür ich sehr dankbar bin. Es gibt durchaus Leute, die es schlechter getroffen hat. Ich kann jetzt auf meine Mechanikerlehre aufbauen und auf das, was mir Waldi, mein Papa und meine Freunde beigebracht haben. Damit verdiene ich momentan, bis es mit dem Racing wieder losgeht, meinen Unterhalt. Ich versuche mich natürlich auch mit Training fit zu halten. Es ist aber nicht einfach motiviert zu bleiben, wenn man kein genaues Ziel vor Augen hat. Bisher dachte ich, dass ich mich auf die Fortsetzung der Meisterschaft Ende Juni vorbereite, aber das wurde verschoben und einen neuen Termin gibt es nicht. Daher gehe ich jetzt von der Fortsetzung meiner Rennsport-Karriere Ende August aus und setze mir das als neues Ziel.»

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