Patric Muff: «Hier wird einem nichts geschenkt»
Nachdem die gebrochene Hand und die Meniskusverletzung direkt nach dem Rennen in Knockhill operiert wurden, gönnte sich Patric Muff (Team Bathams BMW Prize Winning Ales) gerade einmal 14 Tage Genesungszeit. Als er von den Ärzten ein zurückhaltendes «Okay» erhalten hatte, stand für ihn außer Frage, dass er zur fünften Runde der Britischen Superbike-Meisterschaft an den Start gehen wird. Auch wenn die Ungewissheit da war, ob die Hand und die beiden Knie unter Belastung mitspielen würden.
«Das erste freie Training brachte zum Glück die Bestätigung: Ich konnte fahren! Zwar kein Hang-Off, aber es ging auch so um die knapp vier Kilometer lange Strecke», erklärte der 30-jährige Schweizer. «Ich tastete mich Runde für Runde ans Limit heran und lag nach dem freien Training an 13. Position. Dass das Qualifying schwierig werden würde, war mir klar. Hier kann man nur mithalten, wenn alles passt. In meiner momentanen körperlichen Verfassung konnte ich das leider nicht behaupten. Trotzdem war ich enttäuscht, als ich um 37 Hundertstelsekunden das zweite Qualfiying verfehlt hatte und für das erste Rennen mit dem 21. Startplatz vorlieb nehmen musste.»
Sonntags um 09:30 Uhr Ortszeit konnten die Fahrer im 15-minütigen Warm-Up noch einmal einige Runden drehen, bevor um 13:30 Uhr das erste Rennen auf dem Programm stand. Muff kam am Start gut weg und konnte sich bereits in der ersten Runde auf dem 16. Platz vorkämpfen. Mit dem Ziel, doch noch Punkte nach Hause zu bringen, kämpfte er mit Ben Wilson und Lee Jackson während des ganzen Rennens um den letzten Rang in den Punkten.
«Natürlich wäre es mir lieber gewesen, alleine auf dem 15. Platz gemütlich das Rennen nach Hause zu fahren, aber hier wird einem nichts geschenkt. Es war ein anstrengendes Rennen und die Kräfte haben mich von Runde zu Runde mehr verlassen. Doch ich wollte diesen einen Punkt nach Hause bringen und das habe ich geschafft. Darüber bin ich sehr glücklich.»
Obwohl der 15. Platz die Zielsetzung war, lag das Resultat über den realistischen Erwartungen. Dementsprechend war die Freude im Team Bathams BMW groß. Aufgrund seiner Rundenzeit im ersten Lauf konnte Patric Muff im zweiten Rennen auch ein paar Plätze weiter vorne starten. Der Start verlief nicht schlecht und Muff rückte von der 15. auf die 13. Position nach vorn. Aufgrund eines heftigen Sturzes von James Ellison wurde der Lauf unterbrochen. Nach dem Neustart musste das Rennen zwei Runden später aufgrund einsetzenden Regens allerdings zum zweiten Mal abgebrochen werden.
«Uns war allen klar, dass sich aufgrund der Wetterbedingungen das Sturzrisiko in einem Moment auf den anderen um ein vielfaches erhöht hatte», berichtete Muff. «Doch alle die mich kennen wissen, dass diese nassen Bedingungen genau mein Ding sind. Mein Teamchef Ian und mein Crew-Chief Colin wollten jedoch nicht, dass ich unter diesen Bedingungen ein so hohes Risiko mich erneut zu verletzen eingehe, insbesondere da in zwei Wochen die Heimrunde des Teams in Thruxton ansteht. Schweren Herzens fehlte die Nummer 24 deshalb in der Startaufstellung.»