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Jan Bühn: CEV als Traum und Sprungbrett

Von Jordi Gutiérrez
Jan Bühn in Jerez auf der AJR-Maschine

Jan Bühn in Jerez auf der AJR-Maschine

Jan Bühn startet 2014 in der Spanischen Moto2-Meisterschaft. Das erste Saisonrennen findet am 6. April in Jerez statt. «Das Rennen kommt etwas früh», erklärte Bühn gegenüber SPEEDWEEK.com.

Im letzten Jahr belegte Jan Bühn den fünften Platz in der Supersport-Klasse der Internationalen Deutschen Motorradstraßenmeisterschaft (IDM). 2014 bricht der Kronauer zu neuen Ufern auf. Er tritt für das spanische Team H43 Blumaq mit einer AJR-Maschine in der Spanischen Meisterschaft (CEV) an.

Die CEV gilt als Sprungbrett für die Motorrad-WM. In Spanien wird die populäre Serie live im Fernsehen übertragen. «Der Deal mit dem Team H43 Blumaq kam eigentlich dadurch zustande, dass wir ein eigenes Team gründen wollten und überlegten, wo wir unser Equipment unterbringen. Daraufhin hat das Team gefragt, ob ich nicht für sie antreten wolle. Mein Sponsor war sofort einverstanden und so kam der Deal zustande.»

Warum fiel die Entscheidung für eine Saison in der CEV? «Es ist ein Traum in der CEV anzutreten. Wir hatten auch überlegt, in der IDM zu bleiben, denn da die Elektronik reduziert wird, wäre das für mich ein Vorteil gewesen. Ich war schon im letzten Jahr mit der Standard-Elektronik unterwegs. Die Frage war dann, ob wir in der IDM bleiben und um den Titel fahren. Selbst wenn man in der IDM den Titel holt, ist es schwer, den Sprung in die WM zu schaffen, das sieht man bei Kevin Wahr. Deshalb war klar, dass wir hierher müssen, wenn wir weiterkommen wollen. Die Fahrerfelder sind voll, es gibt eine Moto2-Klasse und viele schaffen den Sprung in die WM. Ob ich es an die Spitze schaffe, müssen wir abwarten. Auch die Kosten sind überschaubar, denn nur die Reisekosten kommen zu den Kosten für die IDM hinzu.»

Die Umstellung von der Supersport-Maschine auf das Moto2-Bike ist für Jan Bühn schwerer als gedacht. «Die Motorleistung ist ähnlich, aber vom Chassis her haben es die Moto3-Fahrer vielleicht etwas leichter. Denn die Fahrweise mit einer Supersport-Maschine unterscheidet sich stark zu der mit einem Moto2-Bike. Die Moto2-Maschine fährt man, wegen des steifen Chassis und den Reifen mit extrem viel Grip, fast wie ein Superbike. Ich musste meinen Fahrstil extrem umstellen und habe es auch jetzt noch nicht ganz raus. Wir hatten insgesamt sieben Testtage, vier Tage in Cartagena, einen Tag in Albacete und zwei in Jerez. Das Rennen kommt für uns fast etwas früh, aber so sehen wir wenigstens, wo wir stehen.»

Bühn wird 2014, wie auch Toni Finsterbusch, eine AJR-Maschine pilotieren. «Die Einschätzung der Maschine ist schwierig, denn ich habe noch nie eine andere Moto2-Maschine richtig getestet. Im Vergleich zu meiner R6 ist dies ein Rennmotorrad mit steifem Chassis. Ich habe auch Chattering, wie jeder andere Moto2-Fahrer, deshalb muss ich meinen Fahrstil anpassen und mit den restlichen Vibrationen leben. Wir probieren viel aus, aber es ist ein Problem, dass mein Vorgänger im Team, Russel Gomez, einen völlig anderen Fahrstil hatte als ich. Er bremst nicht so stark und dafür konstanter. Ich bremse später und härter. Daher brauchen wir ein völlig neues Set-up für mich und das haben wir noch nicht gefunden», verriet der 23-Jährige.

«Vom Griplevel bin ich natürlich überrascht. Man kann am Scheitelpunkt voll das Gas aufziehen und die Maschine schiebt raus. Das ist noch mein Problem, denn ich muss mich trauen, spitzer in die Kurve zu fahren und am Scheitelpunkt direkt Vollgas zu geben. Die Reifen haben den nötigen Grip, aber ich muss mich im Kopf erst darauf einstellen», weiß Bühn.

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