Deutsches X-raid-Team gut vorbereitet für die «Dakar»
Nur noch weniger als 40 Tage verbleiben bis zum Start der Rallye Dakar im kommenden Januar in Südamerika. Am Mittwoch wurde ein entscheidender Teil der Vorbereitung abgeschlossen: alle Renn- und Servicefahrzeuge verließen die X-raid Werkstatt in Trebur und starteten auf die lange Reise nach Paraguay. Dort beginnt am 2. Januar die Dakar in der Hauptstadt Asuncion.
Erster Stopp ist die französische Hafenstadt Le Havre. Dort werden in den kommenden Tagen alle Autos und Trucks auf eine Autofähre nach Südamerika verladen. Das gilt auch für die drei Mini John Cooper Works Rally und die fünf Mini All4 Racing. Im Gegensatz zur vergangenen Dakar ist kein Design gleich geblieben.
Mikko Hirvonen (FIN) / Michel Périn (F) pilotieren einen Mini John Cooper Works Rally in der Farbkombination chili red/light white, Yazeed Al-Rajhi (KSA) / Timo Gottschalk (D starten mit rebel green/chili red und die beiden US-Amerikaner Bryce Menzies / Pete Mortensen mit der Grundfarbe white silver. Das Duo Orlando Terranova (RA) und Andreas Schulz (D) gehört ebenfalls zum X-raid Topteam und tritt mit einem weiterentwickelten Mini All4 Racing in den Farben light white/chili red an. Auch die weiteren Crews haben sich für neue Designs auf ihren Mini All4 Racing entschieden.
Lange Prüfungen
Interessanter für die Fahrer und Co-Piloten war die Pressekonferenz des Dakar-Organisators ASO am Mittwoch in Paris, bei der weitere Informationen rund um die Route 2017 veröffentlicht wurden. Sieben Wertungsprüfungen werden länger als 400 Kilometer sein, eine davon sogar über 500km. Zudem verbringen die Teilnehmer sechs Tage in einer Höhe von über 3000 Metern, dazu zählt auch der Ruhetag in der bolivianischen Hauptstadt La Paz.
Direkt nach dem Ruhetag folgt eine Marathonetappe (La Paz – Uyuni – Salta) für die Teilnehmer. In Uyuni müssen die Piloten ohne ihr Team und damit auch ohne Mechaniker auskommen. Im Gegensatz zu 2016, als die Fahrzeuge direkt in den Parc Fermé mussten, dürfen die Piloten im kommenden Januar an ihren Autos arbeiten. Trotzdem müssen sie die beiden Tage vorsichtig angehen, denn größere Reparaturen sind nur schwer vorzunehmen.
Navigation erschwert
Zudem wurde die Navigation weiter erschwert: So wurde unter anderem der WPC eingeführt und ersetzt in größten Teilen den WPM. Wenn die Teilnehmer beim WPM in einem 800 Meter Radius rund um den Wegpunkt kamen, zeigte ihnen ein Pfeil den Weg ins Zentrum. Beim WPC fällt dieser Radius quasi weg. Stattdessen gilt der WPC als erreicht, wenn man einen 300 Meter Radius erreicht. Allerdings fällt auch der Pfeil weg, der den Weg ins Zentrum angezeigt hat. Damit weiß die Crew keinen hundertprozentig sicheren Ausgangspunkt mehr für die folgende Navigation.
«Das macht es für uns sehr schwierig», so Michel Périn, Beifahrer bei Hirvonen. «Nur weil man den 300 Meter Radius erreicht hat, heißt es ja nicht, dass man auf den Wegpunkt genau zuhält, es kann ja auch sein, dass man daran vorbeifährt und den Radius nur „berührt“ hat. Ganz davon abgesehen, dass es grundsätzlich schwieriger ist, einen Wegpunkt mit einem kleineren Radius zu finden. Dieser Umstand kann siegentscheidend sein.»
«Der Mittwoch war ein interessanter und entscheidender Tag», so Teamchef Sven Quandt. «In Südamerika werden dem Service und den Rennfahrzeugen lange Strecken bevorstehen und die fünf Tage in der Höhe sind eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Die Konkurrenz mit Peugeot und Toyota ist hart, doch mit der Höhe und der erschwerten Navigation sind zwei weitere wichtige Faktoren im Kampf um den Sieg dazugekommen. Unsere Dakar-Vorbereitungen haben wir jetzt quasi abgeschlossen. Die drei Mini John Cooper Works Rally und die fünf Mini All4 Racing sind zusammen mit den Servicefahrzeugen auf dem Weg nach Südamerika. Dort sehen wir sie erst Ende Dezember wieder.»