Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Ruhetag: Halbzeitmeister Carlos Sainz

Von Toni Hoffmann
Carlos Sainz hat die erste Halbzeit der 42. Rallye Dakar bei der nicht ganz kritikfreien Premiere in Saudi-Arabien für sich entschieden, vor dem Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah und dem Rekordhalter Stéphane Peterhansel

Die Story an der Spitze der ersten Rallye Dakar sagt aber noch viel mehr. Nach 3.033 von 7.847 Gesamtkilometern von Dschidda in die saudi-arabische Hauptstadt Riad und nach sechs von zwölf Prüfungen (= 2.396 von 5.116 km) gibt es im Kampf um den Sieg das Duell Mini gegen Toyota, Heckantrieb gegen Allrad, Diesel gegen Sauger und der Dreikampf der routinierten und älteren Sieger. Nach dem bisherigen Stand sind diese Drei auch die Sieganwärter für 2020.

Der Heckantrieb im Mini Buggy scheint für Saudi-Arabien das bessere Konzept zu sein. Im Vergleich zum allrad-getriebenen Mini JCW Rally (1.935 kg) ist der Buggy 300 kg leichter. Den Buggy steuern nur Sainz und Peterhansel. Die Leistung der 3,0-Liter-Dieselmotoren mit Turboaufladung liegt beim Buggy bei 350 PS, beim Rally bei 320 PS. Der Toyota Hilux ist mit einem 5,0-Liter-Sauger-Motor mit 390 PS ausgerüstet und wiegt etwa 1.900 kg.

Das sind die Zahlen an der Spitze: 2 – 3 – 13. Der zweifache Sieger Carlos Sainz führt vor dem dreifachen Gewinner Nasser Al-Attiyah und vor dem 13-maligen Rekordhalter Stéphane Peterhansel, inklusive seiner sechs Siege in der Motorradwertung. Damit ist ein Trio mit insgesamt 16 Siegen an der Spitze. Die drei Siegeskandidaten kommen auch aus drei Nationen. Sainz aus Spanien, Al-Attiyah aus Katar und Peterhansel aus Frankreich. Jeweils zwei Tagessiege erzielten Sainz und Peterhansel, einen Giniel de Villiers (Toyota Hilux) und als Überraschung der Litauer Vaidatas Zala im Mini All4. Der letztjährige Gewinner Al-Attiyah ging bisher leer aus.

65 der 83 in Dschidda (Jeddah) gestarteten Autos erreichten Riad. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Ausfallquote diesmal geringer. Zudem gab es bislang zum Glück keine Dramen.

«Ich bin sehr glücklich, in dieser Position nun hier zu sein. Wir kamen ohne Probleme durch», meinte Sainz bei der Ankunft in Riad.

Weniger glücklich war hingegen Al-Attiyah: «Die Mini sind sehr schnell. Ich bin enttäuscht. Ich bin am Limit gewesen, aber ich konnte nicht viel ausrichten. Abgesehen von ein paar Reifenschäden hatten wir keine Probleme. Wir wollen abwarten, was wir in der zweiten Woche erreichen können.»

Leichte Enttäuschung war auch der Unterton im Kommentar von Peterhansel: «Ich muss mich mehr konzentrieren, mal bin ich schnell, mal bin ich langsam. Es liegt mehr im mentalen Bereich. Ich muss mich stärker fokussieren.»

Der internationale Fokus ist natürlich auf die erste Rallye Dakar des zweifachen Formel 1-Weltmeisters Fernando Alonso gerichtet. Der Endurance-Champion steuert einen Toyota Hilux, neben ihm sitzt als Beifahrer sein Landsmann Marc Coma. Nach einem guten Einstand am ersten Tag mit dem elften Rang, folgte am Montag ein gewaltiger Rückschlag. An einem Felsen zerstörte der zweifache Le Mans-Sieger das linke Vorderrad samt Aufhängung. Wegen der selbst durchgeführten Notreparatur verlor er 2:38 Stunden. Danach fand er seinen Rhythmus und wurde in den Tageswertungen mit Zeiten in den Top 6 geführt. Am Ende der ersten Halbzeit hatte er sich er sich vom 32. Gesamtrang am Montag auf den 16. Gesamtplatz (+ 3:18:16) vorgekämpft. Ohne den Zeitverlust vom Montag hätte er den sechsten Gesamtrang erreicht.

Rallye Dakar – Stand nach der 6. von 12 Prüfungen:

Pos

Team/Auto

Zeit/Diff

1

Sainz/Cruz (E), Mini Buggy

23:33:05

2

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

+ 7:36

3

Peterhansel/Fiuza (F/P), Mini Buggy

+ 16:18

4

Al Rajhi/Zhiltsov (KSA/RUS), Toyota

+ 36:46

5

Terranova/Graue (RA), Mini

+ 43:52

6

Serradori/Lurquin (F), Century

+ 50:19

7

De Villiers/Haro Bravo (ZA/E), Toyota

+ 55:39

8

Ten Brinke/Colsoul (NL/B), Toyota

+ 1:12:56

9

Seaidan/Kuzmich (KSA/RUS), Mini

+ 2:00:09

10

Vanagas/Palmeiro (LT/P), Toyota

+ 2:38:24

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