Dakar: Vorjahressieger Al-Attiyah gab auf
Robby Gordon flog heute zum Tagessieg
Bei Kilometer 174 der neunten Etappe der Rallye Dakar war für den Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah Endstation. Sein Hummer streikte, dies zwar nicht zum ersten Mal, sondern schon zum wiederholten Mal, doch diesmal schien es dem Katarer für ewig und immer. Der bis dahin auf dem sechsten Gesamtrang Liegende warf in den Dünen der Ausläufer der berühmt-berüchtigten Atacama im chilenischen Norden endlich das Handtuch. Schuld war ein gerissener Keilriemen, der für den Garaus der Lichtmaschine und damit für das Aus von Al-Attiyah sorgte.
Das war die Schattenseite des Teams des Amerikaners Robby Gordon. Für den Glanz aber sorgte der exzentrische Nascar-Pilot diesmal selbst. Mit seinem PS-gewaltigen heckgetriebenen Hummer gelang ihm auf der mit 566 Kilometern längsten Prüfung der 34. Rallye Dakar sein erster Tagessieg 2012, 1:38 Minuten vor dem mithaltenden Franzosen Stéphane Peterhansel im Mini-Allradler des deutschen X-raid-Teams. Gordon robbte sich auf der 565 km langen Etappe von Antofagasta nach Iquique mit dem rasanten Zieleinlauf an der Pazifikküste bis auf 5:58 Minuten an Peterhansel heran. Damit liess er die Frage nach dem Gesamtsieg wieder völlig offen.
Der Pole Krzysztof Holowczyc behauptete in einem weiteren Mini von Sven Quandt mit seinem vierten Tagesplatz seinen dritten Rang (16:49 Minuten zurück) vor seinem spanischen Teamkollegen Nani Roma, dem Vortagessieger. Der Holsteiner Dirk von Zitzewitz und sein südafrikanischer Toyota-Chauffeur Giniel de Villiers blieben mit einem Rückstand von 54:10 Minuten Fünfte. De Villiers/von Zitzewitz sorgten 2009 im VW Touareg bei der südamerikanischen Dakar-Premiere für den ersten Sieg eines Dieselfahrzeugs. Auf den sechsten Platz rückten nach der Aufgabe von Al-Attiyah der Münchner Andreas Schulz, Dakar-Sieger von 2001 und 2003, und sein russischer Fahrer Leonid Novitskiy im vierten X-raid-Mini auf.