Wenn die Korken knallen...
Der Sieger Sainz (re.) empfängt die Gratulation des Besiegten
Das Glitzerkonfetti fliegt, laute Musik schallt durch die kleine Arena im Messegelände dann taucht in einer Ecke der blaue Race Touareg von Carlos Sainz auf. Langsam fährt er auf die Rampe, steigt aus und scheint immer noch nicht ganz realisiert zu haben, was da eigentlich gerade passiert. Die hohen Herren auf dem Podium gratulieren ihm und seinem Beifahrer Lucas Cruz . noch immer scheint der Ablauf automatisiert.
Der Druck der letzten 14 Tage scheint abgefallen. Von Anfang an war Sainz in den Kampf um den Gesamtsieg involviert. Zuerst musste er sich noch gegen die beiden BMWs von Stéphane Peterhansel und Guerlain Chicherit und seine Teamkollegen Nasser Al Attiyah und Mark Miller durchsetzen. Doch die Konkurrenz verlor von Tag zu Tag immer mehr Zeit, bis am Ende nur noch Sainz und Al Attiyah übrig blieben.
Der Zweikampf spitze sich zum Ende der Rallye immer weiter zu. Gegenseitige Sticheleien, die auch gerne mal das Überhören des Sentinell beinhalteten. Der Höhepunkt der Zwistigkeiten war auf der vorletzten Etappe erreicht. Sainz ließ Al Attiyah 250 Kilometer hinter sich herfahren oder zur Seite zu fahren. Als der Katarer einen Weg vorbei fand, fuhr er als kleine Rache kurz Schlangenlinien und zog anschließend davon.
So gingen die beiden Streithähne mit einem Abstand von 2:48 Minuten in die letzte Prüfung. Allerdings kam die einfache Streckenführung und Navigation dem Spanier entgegen. Al Attiyah konnte zwar die Prüfung gewinnen und noch 36 Sekunden herausfahren – trotzdem bleib er der enttäuschte und auch verärgerte Zweite. Carlos Sainz hingegen hatte es ruhiger angehen lassen und kam als Vierter, aber als Sieger ins Ziel.
Ob er nach seinem Erfolg auch 2010/2011 weiter für das Volkswagen Motorsport Team an den Start geht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In erster Linie und VW selbst und dem Dakar Veranstalter ASO. Bleibt die Rallye Dakar in Südamerika, bleibt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch VW und damit auch Sainz.