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Dakar: Erster Gesamtsieg für Carlos Sainz

Von Toni Hoffmann
«El Matador» hat es geschafft: Erster Dakar-Sieg für Carlos Sainz

«El Matador» hat es geschafft: Erster Dakar-Sieg für Carlos Sainz

Dreifach-Triumph für Volkswagen. Viel Spannung bis zum Schluss in den Anden.

Volkswagen hat wie erwartet zum zweiten Mal hintereinander die Rallye Dakar gewonnen und erstmals beim siebten offiziellen Start einen Dreifach-Erfolg erzielt. Beim teils mit harten Bandagen geführten zweiten Südamerika-Finale setzte sich auf den letzten Metern der insgesamt 4.550 Bestzeitkilometer der Spanier Carlos Sainz mit dem bislang knappsten Vorsprung von nur 2:12 Minuten gegen Nasser Al-Attiyah und dessen Berliner Beifahrer Timo Gottschalk durch. Nach knapp 9.000 Gesamtkilometern des zweiwöchigen Trips durch Argentinien und Chile komplettierten die Vorjahreszweiten Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/Südafrika) mit einem Rückstand von 32:51 Minuten das Wolfsburger Siegerpodest.

Dort, wo der 47-jährige Madrilene Sainz 2004 im Citroën Xsara seinen letzten seiner 26 Siege in der regulären Rallye-WM erzielt hatte, holte er seinen lang herbeigesehnten ersten Dakar-Triumph. «Ich bin überaus glücklich. Es war eine gigantische, harte Rallye. Ich musste mich bis zum Schluss konzentrieren. Wir hatten keine großen Probleme und ich machte auch keine Fahrfehler, daher habe ich verdient gewonnen», freute sich der zweifache Rallye-Weltmeister Sainz am Samstagabend in, passend zu seinem Vornamen, San Carlos de Bolivar. «Als ich in der Rallye-Weltmeisterschaft aufhörte, hatte ich den Wunsch, auch die Dakar zu gewinnen. Dieser Wunsch hat sich nun erfüllt.»

«Mit dem Dreifachsieg ist Volkswagen etwas Historisches gelungen. Wir sind in Südamerika nicht nur ungeschlagen, wir sind auch weiterhin der einzige Hersteller, der die härteste Rallye der Welt mit einem Auto mit Diesel-Antrieb gewonnen hat. Bis zum Ziel haben die Volkswagen Piloten den ‚Dakar'-Sieg unter sich ausgemacht - mit teils harten, aber fairen Mitteln. Genau so packend stellen wir uns Motorsport vor», sagte Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen.

Der Herausforderer vom hessischen X-Raid-Team konnte wegen diverser technischer Mängel den Wolfsburger Triumph nicht verhindern, zu groß war am Ende der Rückstand von 2:17:21 Stunden des Franzosen Stéphane Peterhansel im BMW X3. Der sechsfache Deutsche Rallyemeister Matthias Kahle (Köln) erreichte nach etlichen Problemen am Honda-Buggy den 16. Platz (Rückstand: 19:26;37 Stunden). Nur noch die Hälfte der an Neujahr 362 gestarteten Teams erreichten den Start- und Zielort Buenos Aires.

Auch über der 32. Auflage wehte Trauerflor. Gleich zum Auftakt wurde eine 28-jährige Argentinierin vom Fahrzeug des Wiesbadener Mirco Schultis erfasst und tödlich verletzt. In der inoffiziellen Statistik war sie das 59. Todesopfer der seit 1978 ausgetragenen Rallye. Der italienische Motorradfahrer Luca Manca (29 Jahre) schwebte nach seinem schweren Unfall auf der sechsten Etappe mit schweren Kopfverletzungen tagelang in Lebensgefahr, ist aber inzwischen auf dem Weg der Besserung.

Die Rallye Dakar bleibt nach wie vor sehr umstritten. Die Sicherheit der Zuschauer, die sich oft in gefährlichen Bereichen aufhalten, und auch der Teilnehmer ist das begleitende Schwerpunktthema. Eine zufrieden stellende Lösung wird aber im Off-road-Sport nicht zu 100 Prozent zu finden sein. Inwieweit und wo die Rallye 2011 stattfindet, ist noch nicht entschieden. «Wir werden diese Rallye in Ruhe analysieren und dann abwägen. Es stimmt, dass der Wunsch da ist, wieder nach Afrika zurückzukehren», sagte der Rallyeleiter Etienne Lavigne.

2008 aber wurde die Rallye kurz vor dem Start in Lissabon wegen drohender Terroranschläge in Mauretanien abgesagt und deswegen 2009 nach Südamerika verlegt. Afrika ist bezüglich der Sicherheit zurzeit keine gute Option, wie das der Terroranschlag auf die togolesische Fußball-Nationalmannschaft beim Nations-Cup in Angola zeigt. Auch Ägypten gilt nicht mehr als sicher. Südafrika könnte sich aber wegen der Erfahrungen bei Fußball-WM als eine mögliche Lösung anbieten.

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