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Matthias Walkner (KTM): «Spüre gewaltige Anspannung»

Von Günther Wiesinger
Matthias Walkner

Matthias Walkner

Matthias Walkner, Dakar-Sieger 2018 auf der Red Bull KTM, wehrt sich heftig gegen die Meinung, die Marathon-Rallye seit weniger anspruchsvoll als früher.

Red Bull KTM-Werksfahrer Matthias Walkner (33) bekam seit dem 1. Januar schon einen Vorgeschmack auf die Dakar-Rallye in Saudi-Arabien, denn seit dem Jahreswechsel befindet er sich auf der Arabischen Halbinsel und konnte sich bereits einen ersten Eindruck von den Begebenheiten verschaffen. «In der ersten Woche wird viel auf hartem Untergrund, also auf Geröll gefahren», sagt er. «Die zweite Dakar-Hälfte findet in der Wüste statt.»

Walkner hat die Dakar in den letzten drei Jahren auf den Plätzen 2,1 und 2 beendet. Deshalb zählt der aus Kuchl bei Salzburg stammende Routinier auch dieses Mal zum engsten Favoritenkreis.

Das KTM-Werksteam steht unter Druck. Nach 18 Siegen hintereinander will die Konkurrenz auf den 7800 km zwischen dem 5. und 17. Januar endlich ihre Chance nutzen.

Walkner wird wie alle Teilnehmer bei sechs von 12 Etappen das Roadbook erst in der Früh eine halbe Stunde vor dem Start erhalten. Das Navigieren wird also eine bedeutendere Rolle spielen als zuletzt in Südamerika, wo sich die Haudegen nach den vielen Jahren schon etliche Streckenabschnitte eingeprägt hatten.

Walkner wehrt sich gegen die weit verbreitete Ansicht, die Dakar sei zuletzt weniger anspruchsvoll gewesen als in der Vergangenheit, also in den Anfangsjahren nach 1979, als die Route von Paris nach Dakar führte.

«Man darf als Außenstehender nicht einfach Kilometer mit Kilometer vergleichen. Denn 1 km auf der Autobahn ist nicht vergleichbar mit 1 km auf irgendeiner Bergstraße. Sicher, 10.000 km klingen beeindruckender als 7800 km», weiß Walkner. «Aber in Peru waren es ‘nur‘ 5000 km. Davon sind wir jedoch 3000 km nur in der Wüste unterwegs gewesen. Das ist so, als wenn du beim Erzberg-Rodeo sagst, der 'Carls Dinner'-Abschnitt mit den großen Steinen ist eh nur 1 km lang, aber genau dieser Kilometer geht am meisten in die Knochen... Du musst berücksichtigen, dass du in der Wüste einen sehr geringen Schnitt fährst, du bist dort nie auf einer befestigen Fahrbahn unterwegs. Das ist wirklich zäh. Ich finde, die 7800 km sind ein gutes Mittelmaß. Die zwölf Tage werden ziemlich intensiv sein.»

«Man darf die Dakar nicht mehr mit früheren Ausgaben vergleichen, als die Herausforderung noch eine ganz andere war. Die Weltspitze und das Material sind ausgeglichener. Sehr viele Fahrer wollen und können gewinnen. Alles ist super super professionell», rechnet Walkner vor. «Es ist eine gewaltige Anspannung zu spüren. Wir kämpfen teilweise um Minuten. Früher hast du mit zwei Stunden Rückstand noch Gesamtzweiter werden können.»

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