DTM 2017: Audi zeigt den neuen RS 5 DTM
Die DTM will sich 2017 ein Stück weit neu erfinden. Und wie die neue Tourenwagenserie aussehen wird, zeigte Audi am Dienstag im Rahmen des Automobilsalons in Genf. Dort präsentierten die Ingolstädter als erster der drei Hersteller den Boliden für die neue Saison.
Durch das neue Reglement sollen zum einen zwar die Kosten für die Hersteller gesenkt, gleichzeitig soll aber die Attraktivität der Serie gesteigert werden. «Es sind spannende Zeiten für die DTM: Wir haben mehr Leistung, weichere Reifen und weniger Abtrieb. Kombiniert mit den besten Fahrern versprechen wir uns noch spannenderen Rennsport», sagte Audis Motorsportchef Dieter Gass.
Der Audi RS 5 DTM der dritten Generation wurde erstmals parallel zum Serienmodell entwickelt, und optisch hebt er sich von seinen beiden Vorgängermodellen ab. «Er wirkt noch progressiver und ist aerodynamisch noch extremer», sagt Projektleiter Stefan Gugger. «Wir haben die Aerodynamik in vielen Bereichen im Detail weiter ausgelotet.»
Zu erkennen ist das vor allem im Bereich der Frontpartie und der hinteren Radhäuser. Der markante Singleframe-Kühlergrill des neuen Audi RS 5 besteht beim DTM-Boliden aus einer hauchdünnen Folie. Rund um die hinteren Radhäuser lässt das Reglement der Tourenwagenserie den Technikern bei der Entwicklung noch den größten Spielraum. Entsprechend wurden sie auf maximalen Abtrieb bei gleichzeitig größter Effizienz getrimmt.
«Außerdem haben wir die Passgenauigkeit der Teile noch einmal verbessert», sagt Gugger. Reglements-Änderungen gab es auch mal wieder beim verstellbaren Heckflügel, der nun aus zwei Blättern besteht. Um den Wirkungsgrad des Drag Reduction Systems (DRS) zu erhöhen, wird nicht mehr der gesamte Flügel nach unten geklappt, sondern wie in der Formel 1 das obere Flügelblatt flach gestellt. Das Ziel: mehr Überholmanöver.
Weitere Änderungen durch das neue Reglement: Der aerodynamische Abtrieb der DTM-Boliden wurde reduziert. Entscheidend hierfür sind bei allen Autos geometrisch veränderte einheitliche Frontsplitter, Unterböden und Heckdiffusoren. Auch die Bodenfreiheit ist per Reglement vergrößert. Daneben ist von nun an das Fahrwerk bei allen DTM-Autos identisch. Dadurch werden kostspielige Weiterentwicklungen vermieden, gleichzeitig sind die Einstellmöglichkeiten unverändert vielfältig.
Eine weitere einschneidende Veränderung für 2017 sind die neuen Reifen von Serienpartner Hankook, die zum einen schnellere Rundenzeiten erlauben, andererseits aber nach ein paar Runden deutlich abbauen. Gleichzeitig bekommen die DTM-Boliden mehr Power unter die Haube, die Rede ist von rund 35 PS.
«Die Mehrleistung spürt man im Cockpit», sagt Jamie Green. Der Motor des Audi RS 5 DTM blieb von der Basis her aber unverändert. Um die Leistungssteigerung zu erreichen, haben die Ingenieure den Ansaugtrakt und das Kühlsystem modifiziert. Um die übliche Zuverlässigkeit zu gewährleisten, wurden Details angepasst.