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Nach DTM-Krise: Audi-Team Phoenix mit neuem Gesicht

Von Otto Zuber
Mike Rockenfeller und Loic Duval

Mike Rockenfeller und Loic Duval

Audi und Phoenix Racing sind seit 2006 Partner in der DTM. Die Mannschaft aus Meuspath am Nürburgring gewann zweimal den DTM-Fahrertitel, viermal stellte sie den besten Audi-Piloten in der Gesamtwertung.

Seit dem Comeback der Rennserie im Jahr 2000 ist das Team in der DTM aktiv und damit eines der erfahrensten.

Doch die beiden letzten Jahre waren hart, vor allem in der vergangenen Saison lief bei der Mannschaft von Teamchef Ernst Moser gar nichts mehr zusammen, die Krise verschärfte sich von Rennen zu Rennen. Timo Scheider und Mike Rockenfeller waren ebenso erfolglos wie ratlos. Frustriert.

So frustriert, dass Rockenfeller sogar ernsthaft darüber nachdachte, sich einer neuen Herausforderung zu stellen. Denn selbst die Tatsache, dass man bei Phoenix kein Stein auf dem anderen ließ, half. Ganze 42 Punkte standen am Ende zu Buche, damit war Phoenix Schlusslicht in der DTM.

Doch Rockenfeller bleibt an Bord. Gemeinsam mit Rookie Loic Duval soll es 2017 wieder aufwärts gehen. Dafür hat das Team um Moser an einigen Stellschrauben gedreht. Jürgen Jungklaus ist als Teamleiter des Audi Sport Team Phoenix zurück in der DTM. Der routinierte Ingenieur führte Rockenfeller in der Saison 2013 zum DTM-Titel und musste im vergangenen Jahr krankheitsbedingt pausieren. Im Interview spricht Teamchef Ernst Moser über die Veränderungen bei Phoenix, den neuen Audi und die neue DTM.

Wie gefällt Ihnen der neue Audi RS 5 DTM?

Das ist ein wunderschönes Rennauto geworden, aerodynamisch mit schönen Detaillösungen. Vom Aussehen für mich seit Langem das schönste DTM-Auto bei Audi. Und ich habe in der Vergangenheit gelernt: Was schön ist, ist auch schnell. Deshalb erwarte ich, dass wir sehr konkurrenzfähig sind.

Wie groß ist die Vorfreude auf den Saisonstart der DTM?

Ich muss immer wieder feststellen, dass sechs Monate für eine Pause einfach viel zu lang sind. Dementsprechend wird die Vorfreude immer größer. Zum Glück gab es Anfang April in Hockenheim einen Test, bei dem wir uns etwas mit dem neuen RS 5 DTM anfreunden konnten. Aber nach einer so langen Pause ist das erste Rennen einfach überfällig.

Vieles ist neu in der DTM. Wie sehen Sie die Änderungen? Welche gefällt Ihnen am besten?

Ganz klar, dass wir endlich den Schritt gemacht haben, die Reifenspezifikation zu verändern. Dass wir nun einen weicheren Reifen haben, der einen ‚Peak‘ hat und dann während des Stints abbaut. Dadurch gibt es mehr Möglichkeiten, was die Strategie betrifft, und damit mehr Spannung. Ich denke auch, dass uns die weicheren Reifen zu Gute kommen, weil ‚Rocky‘ (Mike Rockenfeller) mit den weicheren Reifen schon immer am besten haushalten konnte. Positiv finde ich auch, dass man die Reifen nicht mehr vorheizen darf. Dadurch wird es ebenfalls mehr Überraschungen geben.

Neu sind in diesem Jahr auch die Boxenstopps mit nur noch acht Mechanikern und einem Schlagschrauber je Autoseite. Was bedeutet das für die Mannschaft?

Mit 15 Leuten am Fahrzeug waren die Boxenstopps ähnlich schnell wie in der Formel 1. Aber die Möglichkeit, eine Position durch einen Boxenstopp zu gewinnen, gab es eigentlich nicht mehr. Das ist nun anders. Es wird sicherlich wieder spannender und auch Unterschiede unter den Teams geben. Wir haben durch den GT-Sport sehr viel Erfahrung mit Boxenstopps in ähnlicher Weise. Von daher schaue ich den Boxenstopps sehr positiv entgegen. Ich glaube nicht, dass wir einen Vorteil haben, aber dass wir sehr konkurrenzfähig sind.

Was ist sonst noch neu im Audi Sport Team Phoenix?

Wir haben mit Loïc Duval einen neuen Fahrer und damit auch einen neuen Renningenieur, der von Audi kommt. Alles darum herum haben wir schon Ende des letzten Jahres umgestellt. Zwei weitere Franzosen machen für uns im Background die Reifenanalyse. Auch die beiden Chefmechaniker sind neu. Wir haben uns deutlich verändert und Phoenix in der DTM ein neues Gesicht gegeben. Die Schlüsselfiguren mit Dirk Theimann als Teammanager, Jürgen Jungklaus als Teamleiter und mir als Teamchef sind noch da, aber ansonsten haben wir uns intern deutlich verändert und auch entschieden, das Thema GT-Sport in Europa etwas herunterzufahren und uns voll auf das Thema DTM zu konzentrieren. Wir haben ein neues Gesicht und greifen neu an.

Wie sehen die letzten Tage vor dem Saisonauftakt aus?

Die Mannschaft war letzte Woche noch komplett bei Audi in Neuburg. Dort wurden die Autos aufgebaut, die Roll-outs absolviert und Boxenstopps mit fahrenden Autos getestet und trainiert. Dann wurden die Autos verladen und nach Meuspath gebracht. Ab Dienstag werden weiter Boxenstopps und Setup-Änderungen trainiert. Zudem haben wir Meetings mit unseren Fahrern und Ingenieuren, ehe wir am Donnerstag gemeinsam nach Hockenheim fahren. Wir sind also die ganze Woche in Meuspath zusammen, um uns auf das erste Rennen vorzubereiten.

Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die neue Saison?

Jetzt wird’s Zeit, mal wieder Meister zu werden!

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