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DTM-Restart: Redebedarf am Lausitzring

Von Andreas Reiners
DTM-Restart: Redebedarf am Lausitzring

DTM-Restart: Redebedarf am Lausitzring

Das neue Restart-Prozedere sorgte beim Saisonauftakt für die gewünsche Action, sorgte aber auch für Diskussionsstoff. Am Lausitzring kommt das Thema noch einmal auf den Tisch.

Der neu eingeführte Indy-Restart sorgte in der DTM für zufriedene Gesichter, der erhoffte Effekt trat beim zweiten Rennen am Sonntag in Hockenheim ein: Action, Unwägbarkeiten, ein durchgemischtes Feld. Anstatt eines eher langweiligen Restarts in Reih und Glied, formierte sich das Feld in Zweierreihen, ehe es nach der Freigabe ebenso haarig wie unterhaltsam wurde.

Aber: Ganz wie geplant verlief der neue Restart nicht, nach dem Lauf wurde kontrovers über die Ausführung diskutiert. Denn daran kann man noch arbeiten. Was auch getan wird, wie DTM-Renndirektor Sven Stoppe bei DTM.com bestätigte: «Der neue Restart ist ein tolles Tool. Bis zum Rennen am Lausitzring werden wir noch etwas Feinjustierung betreiben.» Bereits in Hockenheim war klar, dass das Thema bei der Fahrerbesprechung im Rahmen des Motorsport Festivals in der kommenden Woche noch einmal auf den Tisch kommen wird.

Timo Glock hatte bereits nach dem Rennen am vergangenen Sonntag ein Vier-Augen-Gespräch mit Stoppe gesucht. «Ich habe ihm gesagt: „Du bist der Chef, du gibst die Regeln vor, nicht wir. Die Regeln sind klar. Und wenn du es nur bei einer Fünf-Sekunden-Strafe belässt, endet das in Zukunft im Chaos. Du musst ab jetzt eine klare Linie ziehen und ein klares Signal für den Lausitzring senden, dass das so nicht geht. Wenn du das nicht machst, spielen wir mit dir Katz und Maus“», spielte der BMW-Pilot auf das kommende Rennwochenende (19. bis 21. Mai) an.

Jamie Green hatte beim Restart anstatt des eigentlich vorne liegenden Glock die Führung übernommen und war «nur» mit einer Fünf-Sekunden-Strafe bedacht worden, die ihn letztendlich auch nicht von seinem Sieg abhalten konnte. Warum er keine Durchfahrtsstrafe erhielt, die es eigentlich für einen Frühstart gibt?

«Green hat nachweislich keinen Frühstart gemacht. Er hat erst beschleunigt, als die Ampel ausging. Da war alles in Ordnung. Vor dem Ampelsignal lag Green aber rund einen Meter vor dem eigentlich führenden Glock. Die Strafe war insofern angemessen», sagte Stoppe, der auch betonte, Green habe «linear beschleunigt» und nicht kurz vor dem Restart gebremst.

Dafür gaben die Piloten vor der Freigabe ordentlich Gas. Die eigentliche Vorgabe: Das Safety Car bringt die Autos mit der in der Fahrerbesprechung vereinbarten Geschwindigkeit auf den Weg Richtung Start/Ziel-Gerade, in Hockenheim betrug die besprochene Geschwindigkeit 70 km/h. Allerdings beschleunigten alle Fahrer schon vorher leicht bis zu 100 km/h und mehr, wie die Speed-Analyse ergab.

Die Pace hätte Glock vorgeben und Green sich daran orientieren müssen. Hinzu kam aber auch, dass Glock der einzige Fahrer war, der sich noch im ersten Gang befand, als die Ampel auf Grün ging. Er hatte kurz durchdrehende Räder, wodurch der zweite Gang nur unsauber reinging. Stoppe stellte klar: «Der Führende muss der Führende sein. Und die Fahrer müssen sich an das in der Besprechung vorgegebene Tempo halten.»

Auch die Motorsportchefs sehen noch Übungsbedarf. Mercedes-Boss Ulrich Fritz: «Das üben wir noch ein bisschen. Man hat gesehen, dass da keine GT-Spezialisten am Werk sind. Vor allem die nicht, die in der ersten Startreihe waren. Aber es war eine geile Action und eine coole Geschichte für die Zukunft.» Von einem fliegenden Start ohne Startsignal hält Stoppe übrigens wenig: «Ich möchte nach wie vor eingreifen können, wenn die Formation nicht ordnungsgemäß ist», sagte er.

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