Nachträgliche DTM-Strafen: Ergebnis muss stehen
Marco Wittmann
Marco Wittmann saß nach dem Sonntagsrennen in Zandvoort am Strand in einem Restaurant. Noch etwas essen, das Rennwochenende Revue passieren lassen, als ihn einige DTM-Fans erkannten und ihm zum Sieg gratulierten.
Für Wittmann eine durchaus skurrile Situation. Er hatte das Rennen zwar gewonnen, war aber rund zwei Stunden später disqualifiziert worden. Sein BMW hatte zu wenig Sprit im Tank. Offiziell gewonnen hatte am Ende Mike Rockenfeller, nur wussten das die Fans in dem Moment nicht. Wie wohl einige andere auch.
Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass das Ergebnis auch Stunden nach dem Rennen noch nicht offiziell war. Wir erinnern uns: Am Lausitzring wurde der «Fall Ekström» stundenlang verhandelt, als er nach der Zieldurchfahrt stehen blieb. Eine Lücke im Reglement, über die eine halbe Ewigkeit verhandelt wurde. Was aber auch zeigt: Sobald es um technische Dinge geht, kann es sich bis in den späten Abend hinein ziehen.
Ekström wurde am Ende nur verwarnt, und das bekommt bei den Fans auch kaum jemand mit. Wohl aber dann, wenn sich das Ergebnis verändert, es im schlimmsten Fall sogar einen neuen Sieger gibt. Auf das stundenlange Warten, Untersuchen oder Verhandeln hat niemand Lust, auch die Rennleitung nicht.
Ein neues Resultat kommt aber vor allem bei den Fans nicht gut an. Das Prozedere zu ändern ist allerdings schwierig, je nach Anzahl der Verhandlungen und dem jeweiligen Aufwand wie Kameras oder Funksprüche auswerten, kann es schon mal fünf, sechs Stunden dauern, bis das Ergebnis offiziell ist.
«Ich bin dafür, dass das Ergebnis nach dem Rennen so schnell wie möglich stehen sollte. In anderen Ländern und in anderen Serien ist es so, dass Strafen ausgesprochen werden, aber sich generell das Ergebnis nicht ändert. Da kann man sicher dran arbeiten», sagte Wittmann. Er weiß auch: «Es gibt immer noch Leute, die nicht so vertraut mit dem Internet sind. Sie schalten den Fernseher ein und schauen sich das Rennen an. Von einer Änderung des Rennergebnisses zwei, drei Stunden später bekommen sie nichts mit», so der Titelverteidiger.
Nico Müller, der von Wittmanns Disqualifikation profitierte und in Zandvoort Vierter wurde, sieht es ähnlich wie der BMW-Pilot. «Es wäre schön, wenn wir über die Ziellinie fahren und sagen könnten, das Rennergebnis steht fest. Aber wir haben nun mal ein Reglement, das wir befolgen müssen», so der Audi-Mann: «Wir gehen überall ans Limit, nicht nur beim Fahren, sondern auch, was die Setups der Autos angeht. Da wird man nicht ganz so einfach eine Lösung finden, deshalb müssen wir wohl noch eine Weile damit leben.»