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Auer und sein Test-Desaster: «Hätte heulen können»

Von Andreas Reiners
Lucas Auer

Lucas Auer

Lucas Auer kann heute darüber lachen. Aber vor seinem allerersten DTM-Test lief ziemlich viel schief: «Ich hatte noch nicht mal unterschrieben. Es war ein Desaster.»

Lucas Auer war perfekt vorbereitet. Schließlich wollte er einen guten Eindruck hinterlassen. Der erste DTM-Test, noch ist kein Vertrag unterschrieben – da stellt man sich den Wecker so, dass man zeitig loskommt. Auer hätte den ersten Eindruck aber fast komplett verhauen, als er sich in Portugal pünktlich in den Mietwagen setzte.

Beziehungsweise: «Über-, überpünktlich», wie Auer dtm.com erzählte. Dann bekam er jedoch Probleme mit seinem Navi. «Ich hätte heulen können. Ich war an einem Berg. Ich wusste nicht mehr wohin, rechts, links, alles hat gleich ausgeschaut», sagte er.

Dabei hatte er die Zeit immer im Blick. «Für den Test wäre es sich ausgegangen, aber ich hätte das erste Meeting verpasst. Ich hatte noch nicht mal unterschrieben. Es war ein Desaster», so der 23-Jährige.

Die Rettung war dann ein Bauer. «Dann war da ein ganz junges Mädel, aber die hat mich nicht verstanden. Plötzlich kam aber ein Bauer mit seinem Traktor und mit dem konnte ich mich verständigen. Der hat mich dann gelotst», sagte er.

Der Rest ist bekannt. Er fährt inzwischen in seinem dritten Jahr. Ein himmelweiter Unterschied zwischen dem Auer von 2015 und 2017, nicht nur sportlich, sondern vor allem von seiner Persönlichkeit her.

«In meinem Alter machen zwei Jahre viel aus. Ich habe gelernt, wie man im Rennsport das erste Mal Geld verdient, wie es in einem Profisport in der DTM zugeht. Auch intern, bei Mercedes und HWA, mit so vielen Mitarbeitern, da werden dir die Füße geradegerichtet. Das ist wichtig fürs Leben. Ich habe mich in der Beziehung um 180 Grad verändert», sagte er: «Fahrerisch eigentlich sogar am wenigsten. Klar wirst du mit jeder Runde besser. Aber das ganze Drumherum hat mich reifer gemacht. Ich agiere jetzt klüger und besser.»

Der Lohn: In dieser Saison fährt er bis zum Schluss um den Titel mit, auch wenn er beim Finale in Hockenheim bei 41 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Mattias Ekström und noch 56 möglichen Zählern nur noch Außenseiterchancen hat.

Zuletzt lief ausgerechnet bei seinem Heimspiel in Spielberg so gar nichts zusammen, in Hockenheim dürfte es grundsätzlich wieder besser laufen «Die Strecke kommt uns auf jeden Fall mehr entgegen als die in Spielberg. Das kann ich bestätigen. Die Charakteristik, der Asphalt liegt dem Mercedes dort generell besser. Es wird aber vermutlich auch kälter sein, als damals beim Saisonstart in Hockenheim. Mal schauen, wie wir damit umgehen können», sagte er.

Nachdem die Türen in der Formel 1 zu sind, wird er wohl noch eine weitere Saison in der DTM fahren, es wird die letzte für Mercedes sein, die danach aussteigen. Die passende Ansage für 2018 hat Auer bereits parat. «Das kann ich versprechen, ich bin noch nicht fertig. Da kommt noch mehr.»

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