TV-Vorhang in der DTM fällt: Das war es für’s Erste
Wer überträgt die DTM 2018?
Wer am Sonntag bei der DTM-Übertragung durch die ARD genau hinhörte, bekam ganz zum Schluss einen ziemlich deutlichen Hinweis. «Damit sind wir durch in der ARD mit der DTM», sagte Moderator Claus Lufen zum Ende der Sendung. Mit der zweideutigen Aussage könnte er die Sendung oder die Saison 2017 gemeint haben. Es dürfte aber vor allem ein Abschied zwischen den Zeilen gewesen sein.
Denn was zuletzt im Fahrerlager als Gerücht kursierte, ist zwar immer noch nicht offiziell, nach Informationen von SPEEDWEEK.com aber Fakt: Die ARD ist 2018 nicht mehr TV-Partner der DTM. Stattdessen bemühen sich ProSiebenSat1. und Servus TV um die Rechte, auch Sport1 hat ein Angebot abgegeben. Die ARD hingegen hat bei der TV-Ausschreibung auf ein Angebot verzichtet.
Die großen Emotionen blieben am Sonntag vor der Kamera aus, aber es ist ja keine Frage: Der Abschied ist nach 17 gemeinsamen Jahren nicht einfach, viele Redakteure haben sich eine halbe Ewigkeit um die Serie gekümmert. Intern war es genau das: emotional.
Auch, wenn das Verhältnis der beiden Partner zuletzt immer größere Risse bekam. Das Wort «zerrüttet» hörte man im Fahrerlager in dem Zusammenhang relativ oft. Nach außen hin begegnet man sich mit Respekt, ARD und ITR einigten sich auf ein Stillschweigeabkommen, was die nicht vorhandene, gemeinsame Live-Zukunft betrifft. Alle Beteiligten sagen nur hinter vorgehaltener Hand etwas dazu, wenn überhaupt.
Die letzte Bilanz? Die ARD musste zum Abschied die zweitschlechteste Quote seit dem BMW-Comeback 2012 hinnehmen, nur 0,59 Millionen Fans schalteten am Samstag ein. Auch der Showdown am Sonntag blieb hinter den Erwartungen zurück, nur 0,92 Millionen waren live dabei, als sich Rookie René Rast im Audi-Vierkampf durchsetzte.
Der Schnitt von insgesamt 0,89 Millionen Zuschauern fällt im Vergleich zum Vorjahr (0,94) ab. Schwachpunkt war der Samstag mit 700.000 Zuschauern im Schnitt. Rund 1,09 Millionen waren es immerhin am Sonntag.
Zwar hatte die DTM in dieser Saison feste Start- und TV-Zeiten eingeführt, dabei aber dann auch auf späte Übertragungen wie in der Vergangenheit (zum Beispiel vor dem DFB-Pokalfinale) verzichtet. Genau diese späten Übertragungen hatten die Quote aber regelmäßig über die Millionen-Grenze schnellen lassen.
Die Saison 2017 (Samstag/Sonntag in Millionen):
Hockenheim: 0,66/1,20
Lausitzring: 0,63/0,96
Budapest: 0,76/0,79
Norisring: 0,74/1,47
Moskau: 0,84/1,08
Zandvoort: 0,75/1,12
Nürburgring: 0,74/1,13
Spielberg: 0,59/1,12
Hockenheim: 0,59/0,92
Gesamtschnitt: 0,89
Die Saison 2016 (Samstag/Sonntag in Millionen):
Hockenheim: 0,74/1,01
Spielberg: 1,29/1,03
Lausitzring: 0,77/1,15
Norisring: 0,76/0,93
Zandvoort: 1,09/0,99
Moskau 0,99/0,83
Nürburgring 0,58/1,03
Budapest: 0,60/0,79
Hockenheim: 0,81/1,21
Gesamtschnitt: 0,94
Die Saison 2015 (Samstag/Sonntag in Millionen):
Hockenheim: 0,71/1,22
Lausitzring: 1,28/0,81
Norisring: 1,35/1,25
Zandvoort: 1,06/1,13
Spielberg: 1,12/0,93
Moskau: 0,97/1,01
Oschersleben: 0,65/1,17
Nürburgring: 0,82/0,78
Hockenheim: 0,71/1,28