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Katastrophen-Saison: Mortara tröstet sich in Macau

Von Andreas Reiners
Edo Mortara und Maro Engel

Edo Mortara und Maro Engel

Edoardo Mortara erlebte bei Mercedes eine für seine Ansprüche katastrophale Saison. Dass er das Fahren nicht verlernt hat, bewies es nun in Macau.

Es ist eine Menge Genugtuung dabei, keine Frage. Edoardo Mortara sicherte sich am Sonntag beim FIA GT World Cup den Sieg. Mal wieder. Der Italo-Schweizer trägt völlig zurecht den Beinamen «Mister Macau». Er war auf dem Stadtkurs bereits in der Formel 3 (2009, 2010) erfolgreich und holte sich von 2011 bis 2013 auch die GT3-Siege.

Mortara bewies mit dem Sieg, dass er es noch kann, nachdem er in der abgelaufenen DTM-Saison für einige Fragezeichen gesorgt hatte. Als Vizemeister war er im vergangenen Winter von Audi zu Mercedes gegangen, bekam aber von Anfang an nicht wirklich ein Bein auf den Boden. Er gehört fraglos zu den größten Enttäuschungen der Saison. Wer Mortara kennt weiß, dass er von sich selbst am meisten enttäuscht ist.

Er hatte zwar mit Schwierigkeiten gerechnet, aber so? Am Ende wurde er mit 61 Punkten nur 14. von 18 Fahrern. Für seine Ansprüche ist das eine katastrophale Ausbeute. Er verwies immer wieder darauf, dass er noch lernen müsse, sogar mehr als sonst. Für ihn blieb es bis zum Ende schwierig. «Edos Zeit wird kommen. Er hat das Fahren nicht verlernt», hatte sich Teamchef Ulrich Fritz stets vor Mortara gestellt.

Mit seinem Sieg in Macau konnte Mortara sein Können eindrucksvoll unter Beweis stellen. «Ich hatte ein perfektes Rennwochenende. Wir waren schnell, wir hatten gestern auch ein wenig Glück, aber wir haben keine Fehler gemacht. Die Ingenieure haben einen tollen Job abgeliefert. Das Setup des Mercedes-AMG GT3 war einfach nur perfekt. Trotzdem war es nicht leicht, denn heute waren die Bedingungen sehr wechselhaft. Da hätte leicht ein Fehler passieren können. Aber schlussendlich haben wir gewonnen und ich bin super zufrieden. Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel, aus vielerlei Gründen», sagte Mortara, der nicht der einzige DTM-Fahrer im GT-Feld war. Sein Mercedes-Teamkollege Maro Engel wurde Dritter.

«Das ist ein fantastisches Team-Ergebnis. Ich freue mich über den dritten Platz, bin aber auch ein wenig enttäuscht, da mehr für mich drin gewesen wäre. Nach den Problemen beim Qualifying-Race musste ich von P8 starten und habe heute mein Herz und meine Seele in dieses Rennen gelegt, um doch noch das Unmögliche möglich zu machen. Ich habe alles probiert und konnte auf nasser Strecke Positionen gut machen, aber mit dem Abtrocknen der Strecke wurde es immer schwerer zu überholen», sagte Engel.

Im BMW-Lager war es ein DTM-Trio, das in Macau an den Start ging. Augusto Farfus war vom zweiten Rang ins Rennen gegangen und landete im BMW Art Car am Ende auf Platz vier. Sein BMW M6 GT3 war zu Beginn von einem Konkurrenten angeschoben worden.

Dabei wurde die Heckpartie des Fahrzeugs schwer beschädigt und drohte anschließend, komplett abzureißen. Aus Sicherheitsgründen musste Farfus die Boxengasse ansteuern, wo die Crew den losen Heckdeckel entfernte. Auf dem letzten Platz ging das BMW Art Car wieder auf die Strecke, Farfus verpasste als Vierter das Podium knapp.

«Wenn man bedenkt, wie mitgenommen das Auto nach diesem Rennen aussieht, dann ist dieses Resultat ein Traum. Ich habe das Podium zwar knapp verpasst, aber ich reise mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause», sagte der Brasilianer. Marco Wittmann wurde Sechster, Tom Blomqvist verpasste nach der spektakulären Massen-Karambolage am Samstag das Hauptrennen. Audi-Pilot Nico Müller schied dort nach einer Kollision aus. 

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