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Abt und Ekström: Das Rezept für eine wilde DTM-Ehe

Von Andreas Reiners
Mattias Ekström und Hans-Jürgen Abt

Mattias Ekström und Hans-Jürgen Abt

17 lange Jahre fuhr Mattias Ekström in der DTM, und die ganze Zeit über war der Schwede beim Abt-Team. Ohne Frage eine sehr besondere Beziehung.

17 Jahre sind eine lange Zeit. In DTM-Zahlen ausgedrückt sind es 195 gemeinsame Rennen, 20 Pole Positions, 23 Siege, 77 Podiumsplätze und zwei Titel. Von 2001 bis 2017 fuhr Mattias Ekström in der Tourenwagenserie für das Team von Hans-Jürgen Abt.

Das Duo hat eine Menge zusammen erlebt, bis 2004 als Privatteam, dann mit Werksunterstützung durch Audi, ab 2006 im Duell mit Mercedes, ab 2012 dann auch gegen BMW. Dazwischen Erfolge, Skandale, kleine und größere Tragödien. Dem Erfolgsduo Ekström/Abt blieb der dritte gemeinsame Titel im vergangenen Oktober allerdings verwehrt, es wäre der krönende Abschluss gewesen, denn der Schwede wäre wohl schon damals zurückgetreten. Das tat er nun am Montag.

Abt war «natürlich war ich ein wenig enttäuscht. Aber, das sind Entscheidungen, die trifft jeder Rennfahrer für sich. Das muss man auch akzeptieren. Eki ist jetzt auch in einem Alter, in dem er sich mehr seiner Familie widmen möchte. Ein doppeltes Programm ist sehr aufwendig und da macht es schon Sinn, sich auf eine Rennserie zu konzentrieren», sagte Abt dtm.com. Ekström beendet seine DTM-Karriere, um 2018 den Fokus auf die Rallycross-WM zu richten.

Bei Abt war es 1999 so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. Ekström wurde Abt damals empfohlen, als «ein super Mann, der mitten aus dem Wald kommt, aber sauschnell ist.» Beim Super-Tourenwagen-Cup durfte der Schwede das erstmals beweisen und machte die Stammfahrer lang.

«Ich habe schnell erkannt, dass er in der Lage ist, aus dem ganzen Paket alles rauszuholen. Er war sehr zuverlässig und loyal. Das hat mir sehr imponiert. Das hat sich über die vielen Jahre fortgesetzt», sagte Abt dtm.com.

Abt und Ekström bewiesen, dass Ehen auch lange halten können. Das Rezept: «Das war der offene Umgang miteinander, den wir schon immer gelebt haben. Wir haben das Prinzip "Wir verlieren und gewinnen zusammen" gelebt. Das war nicht nur so dahingesagt. Wir haben uns gegenseitig alle sehr wert geschätzt. Das war der Grund für eine tolle Beziehung. Wir hatten immer sehr hohe Ansprüche im Renngeschehen, aber auch die haben wir fast immer erfüllt.»

Ekström selbst hatte von Anfang an Spaß, auch wenn er Abt nicht immer folgen konnte. «Sein Bayrisch ist ja kein Deutsch, und mein Deutsch war damals noch nicht so gut. Was mich beeindruckt hat, war der Abt-Ehrgeiz, immer gewinnen zu wollen.»

Es ist aber natürlich nicht so, als hätte es nicht auch mal gekracht. Wie in einer Ehe halt. «Wenn man Probleme nicht offen anspricht, oder sie nicht aushält, kann man auch nicht 17 Jahre zusammenarbeiten. Das ist die Grundvoraussetzung in guten, wie in schlechten Zeiten. Da haben wir uns alle immer sehr gut ergänzt. Wir haben immer versucht, für alle das Beste rauszuholen und unsere Zeit nicht zu verplempern, sondern in gute Resultate umzumünzen.»

Es gab ihn natürlich auch, den absoluten Tiefpunkt. «Mein 35. Geburtstag», sagte Ekström nur. Es war die Wasserflaschen-Affäre am Norisring, Ekström wurde der Sieg aberkannt. Ein Thema, dass beide immer noch schmerzt. «Über dieses komische Thema können wir heute noch diskutieren. Es war sehr bitter. Es war unser Heimrennen und es wäre der erste Audi-Sieg seit 2002 gewesen», sagte Abt.

Er wird seinen schnellen Mann aus dem Wald vermissen: «Ekström war ein sehr starker Teamplayer und es ist für uns als ABT Sportsline ein herber Verlust ihn in der kommenden DTM Saison nicht dabeizuhaben.»

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