DTM 2018: Wie sieht der Audi-Kader aus?
Mattias Ekström
Audis Motorsportchef war die Erleichterung nach den Titelgewinnen auch deutlich anzumerken. Vor allem die Jahre 2015 und 2016, als die Ingolstädter das beste Auto im Feld hatten und die meisten Siege holten, trotzdem andere den Fahrertitel gewannen, nagten an den Verantwortlichen und bauten eine Menge Druck auf.
Es war dann aber ein reines Audi-Finale: Vier Piloten hatten bis zum letzten Rennen in Hockenheim noch um die Meisterschaft gekämpft, gemacht hat es am Ende Rookie René Rast. Knapp geschlagen wurden Mattias Ekström, Jamie Green und Mike Rockenfeller. Besser kann es kaum laufen.
Sorgenkinder sind im Grunde nur Nico Müller und Loic Duval. Müller drehte am Ende ein wenig auf mit zwei Podestplätzen, blieb als Gesamtzwölfter aber deutlich hinter den Erwartungen zurück. Duval enttäuschte, als Neuling sammelte er lediglich 22 Punkte und wurde 18. und damit Letzter. Dass man als Neuer die Konkurrenz auch aufmischen kann, bewies Rast auf sehr beeindruckende Art und Weise.
Veränderungen wird es aber wohl trotzdem keine geben. Denn: Bei Audi haben alle Fahrer noch einen gültigen Vertrag. Nur ein Pilot war nach der Saison ohne Kontrakt, und das war ausgerechnet der Champion. Rast hat aber in der Zwischenzeit ein neues Arbeitspapier unterschrieben und wird seinen Titel verteidigen.
Heißt: Alles hängt an Ekström. Der Vizemeister wird am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz verraten, wie es mit ihm weitergeht. Beendet er seine Karriere? Fährt er weiter zweigleisig in der DTM und in der Rallycross-Weltmeisterschaft oder konzentriert er sich in der Saison 2018 auf eine der beiden Rennserien?
Die Entscheidung ist gefallen, teilte Audi in der Einladung zur Pressekonferenz mit. Sollte der Schwede der DTM tatsächlich den Rücken kehren, müsste Audi Ersatz beschaffen, wobei Ekström ohne Frage sportlich kaum zu ersetzen ist.
Für den Fall der Fälle hatten die Ingolstädter im vergangenen Oktober gleich sechs Fahrer beim Young Driver Test beobachtet: Den Südafrikaner Jonathan Aberdein (19 Jahre), den
Österreicher Ferdinand Habsburg (20), den Niederländer Nyck de Vries (22), den Spanier Alex Palou (20), den Belgier Dries Vanthoor (19) und den Franzosen Yann Ehrlacher (21).