Edoardo Mortara: Den Mercedes endlich verstanden
Edoardo Mortara
Edoardo Mortara stand 2017 vor einem kleinen Rätsel. Es lief so gar nicht für ihn nach seinem Wechsel von Audi zu Mercedes. Klar: Er hatte sich mehr ausgerechnet als ein paar kleine Highlights. Stattdessen hatte er große Probleme, den Mercedes zu verstehen.
In seiner zweiten Saison startet er durch, belegt mit 93 Punkten Gesamtplatz zwei hinter seinem Teamkollegen Gary Paffett (99 Punkte). Im Interview verrät er, was er anders macht, warum ihn die Formel E frustriert und was er von seinem Ex-Arbeitgeber hält.
Edo, auf dem Norisring hast Du ein Rennen gewonnen und bist zweimal aufs Podium gefahren. Dazu Dein Sieg auf dem Lausitzring und Platz zwei in der Meisterschaft: Was machst Du anders im Vergleich zu 2017?
Es läuft in dieser Saison wirklich viel besser für mich im Vergleich zum vergangenen Jahr. 2017 war eine sehr schwierige Saison. Wir haben aber aus den vergangenen Fehlern gelernt und das Auto ist jetzt viel konkurrenzfähiger.
Beim nächsten DTM-Wochenende in Zandvoort kommt es zu einer Überschneidung mit der Formel E. Da Du in der DTM mitten im Titelkampf steckst, verpasst Du das Saisonfinale in New York. Trauerst Du dem hinterher?
Ich wusste von Beginn an, dass für mich die DTM Priorität gegenüber der Formel E genießt. Traurig bin ich nicht, dass ich das Formel-E-Saisonfinale in New York wegen der DTM in Zandvoort verpassen werde. In der DTM habe ich ja viel bessere Aussichten auf die Meisterschaft als in der Formel E. Ehrlich gesagt, bin ich wegen der Formel E aber etwas frustriert. Ich bin sicher, dass wir bessere Ergebnisse hätten erzielen können. Leider kam an einigen Rennwochenenden etwas dazwischen, das uns Punkte gekostet hat. Hoffentlich bekomme ich in Zukunft eine weitere Chance, aber aktuell ist das kein Thema für mich und ich konzentriere mich voll auf die DTM.
Mercedes und BMW kämpfen derzeit um die vorderen Plätze. Glaubst Du, dass sich das ändern wird und auch Audi noch in den Titelkampf eingreifen wird?
Audi darf man nie unterschätzen. Ich kenne sie sehr gut, weil ich viele Jahre für sie gefahren bin. Ich weiß, wie stark sie sein können. Dieses Jahr haben sie Probleme, aber ich bin sicher, dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt bessere Lösungen für das Setup ihrer Autos finden werden, damit die Fahrer mehr Vertrauen bekommen. Ich gehe davon aus, dass sie dann auch um die vorderen Plätze mitfahren können. Ob das reicht, um noch in den Kampf um die Meisterschaft einzugreifen, weiß ich nicht. Aber die Saison ist ja auch noch lang.