Ogier DTM-Gaststarter: Kaiser macht es glücklich
Andrea Kaiser und Sebastien Ogier
Audi hat mit DTM-Legende Mattias Ekström vorgelegt, BMW mit Ikone Alex Zanardi nachgezogen. Und Mercedes? Die Stuttgarter bringen in ihrer letzten Saison offenbar einen Weltmeister als Gaststarter. Nach Informationen von SPEEDWEEK.com soll Rallye-König Sébastien Ogier für die Stuttgarter im Auto sitzen.
Lediglich letzte Details sind noch zu klären, bis der Deal verkündet werden kann. Geplant ist, dass Ogier wegen seiner Verbindungen zu Red Bull beim vorletzten Rennwochenende in Spielberg an den Start geht.
Ogier hat bereits 2013 in einem DTM-Auto gesessen, damals hatte er mit Ekström auf dem Nürburgring die Boliden getauscht. An diesem Freitag in Zandvoort saß er in einem Mercedes von 2016, drehte ein paar Runden auf dem Dünenkurs.
Bei Mercedes will man die Gerüchte noch nicht groß kommentieren, Teamchef Ulrich Fritz spricht von ein paar spannenden Ideen, von denen man bald eine festzurren will. Man hatte sich bei Mercedes lange schwergetan, einen Gaststarter zu finden. Ideen wie Lewis Hamilton, Nico Rosberg, Robert Kubica, Mick Schumacher, Ellen Lohr oder Bernd Schneider klangen spannend, waren aber nicht zu realisieren. Entweder weil sie nur Spielereien waren, oder weil es Absagen gab, wie zum Beispiel von Schneider, der nicht hinterherfahren wollte, wie es Ekström bei seinem DTM-Abschied in Hockenheim tat. Das hat viele ehemalige Recken offenbar abgeschreckt.
Fritz hatte am Norisring mit Rosberg gesprochen. «Die wissen genau, wie in der DTM der Hase läuft. Es ist allen klar, dass das kein Kindergeburtstag ist. Auch ein Lewis hätte etwas zu verlieren, wenn er sich als Formel-1-Weltmeister in ein DTM-Auto setzt und Letzter wird. Das würde ihm weh tun, das kann er gar nicht gebrauchen», so Fritz.
Ogier selbst will sich zum Gaststart ebenfalls nicht konkret äußern. «Dafür ist es noch zu früh, im Moment sind es nur Gerüchte. Ich bin froh über jede Runde, die ich mitnehmen kann», sagte er SPEEDWEEK.com.
Aber: Im Gegensatz zu anderen Fahrern hat er in einem Tourenwagen nichts zu verlieren. Für ihn ist es eine Herausforderung, ein Abenteuer, wie er selbst sagt. Er hat keinen Druck, performen zu müssen.
«Als Rallyefahrer kann ich mich schnell an neue Gegebenheiten gewöhnen, denn im Rallyesport haben wir es mit vielen unterschiedlichen Bedingungen zu tun. Aber: Das DTM-Auto ist sehr anders im Vergleich zu einem Rallyeauto. Auch die Fahrweise ist anders.»
Er glaubt, dass es nicht zu lange dauern werde, um sich den Zeiten der Stammpiloten anzunähern. «Aber die letzten Zehntel, das letzte bisschen ist das Schwierige.» Und was sagt seine Frau dazu? Sat.1-Moderatorin Andre Kaiser stellt klar, wo die Reise hingehen soll. «Das würde mich sehr glücklich machen. Und ich hoffe, er macht mich glücklich. Happy wife, happy life. Ich schiebe ihn die ganze Zeit schon dahin. Und ich glaube, ihm gefällt es, dass ich ihn schiebe.»