Privatteams in der DTM: «Es gibt viel Interesse»
Privatteams in der DTM: «Es gibt viel Interesse»
Es hätte ein wenig von David gegen Goliath: Privatteams, die in der DTM gegen die Hersteller antreten. Echte Außenseiter als Herausforderer der großen Werke. Ein bunteres Starterfeld wäre die Folge, daneben vielleicht auch etwas weniger Politik.
DTM-Chef Gerhard Berger bestätigt bei SPEEDWEEK.com: «Es gibt viel Interesse.» Und im Gegensatz zu früher, als sich die Hersteller querstellten, gibt es nun Unterstützung von Audi und BMW.
Das Problem laut Berger: «Es gibt wenige, die auch mit Sponsoren ausgestattet sind. Aber auch die führen Gespräche in der Hoffnung, über diese Schiene Sponsoren zu bekommen. Allerdings muss ihnen klar sein: Sponsoren müssen sie selbst auftreiben.» Die Finanzierung des Ganzen ist also die Krux.
«Es ist deutlich günstiger als in der Vergangenheit. Ich bekomme ein günstiges Paket und Autos, die auf dem Stand von Werksautos sind. Als Privater kann ich, wenn ich mir noch einen guten Fahrer hole, durchaus mitreden», so Gass, der bestätigte, mit drei Interessenten zu sprechen. Auch bei BMW führt man Gespräche, es lässt sich aber niemand in die Karten schauen.
Was ein Auto ein Kundenteam kosten würde, da gehen die Meinungen ein wenig auseinander. Angeblich sollen es rund 800.000 Euro für den reinen Boliden sein, eine Saison kann man wohl mit rund 2,5 bis drei Millionen Euro veranschlagen.
Eine weitere Rechnung verdeutlicht, dass es in der DTM im Vergleich zu früher günstiger geworden ist: die Crash-Orgie Audis am Lausitzring, als nach dem Unfall von Jamie Green und Nico Müller sowie dem Horrorcrash von René Rast gleich drei Boliden schwer beschädigt wurden. Rasts RS 5 DTM wurde sogar bis auf das Monocoque zerstört.
«Mit Sicherheit hätte das früher sofort eine Million gekostet. Mindestens«, sagte Gass. «Diesmal waren es etwas über 300.000 Euro an Tilen. Wir hatten einen kompletten Schrotthaufen und zwei dreiviertel Schrotthaufen«, sagte Gass. «Das hat mich selbst auch überrascht. Und das zeigt, wie gut das Einheitsteile-Konzept funktioniert.»