Aston Martin: Weitere Vorzeichen für DTM-Einstieg?
Aston Martin: Weitere Vorzeichen für DTM-Einstieg?
Geht jetzt alles ganz schnell? Die Weichen für den Einstieg von Aston Martin in die DTM werden gestellt. Zumindest sieht es sehr stark danach aus. Denn: Wie die AF Racing AG und die HWA AG offiziell mitteilten, planen beide Unternehmen die Gründung eines Joint-Ventures, also eines gemeinsamen Unternehmens.
Ziel des Joint Ventures sei die Entwicklung einer strategischen Innovationspartnerschaft für Entwicklungsprojekte im Automobil-Rennsport sowie im Automotivbereich allgemein, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung. Die Stärken der AF Racing AG und der HWA AG sollen in dem neu zu gründenden Unternehmen gebündelt werden, heißt es weiter.
In dieser Mitteilung ist zwar nicht von der DTM die Rede, doch die Entwicklung passt zu den Plänen, die zuletzt durchsickerten. Denn HWA soll als Chassis-Partner für das Aston-Martin-Projekt auftreten. Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz ist gleichzeitig Vorstandschef von HWA. Er betonte zuletzt beim DTM-Event in Zandvoort: «Wir haben 19 Jahre lang solche Autos gebaut. Es wäre unser Tagesgeschäft.» Dafür müsse eine Finanzierung, also ein Kunde da sein, so Fritz. Wie Aston Martin. «Theoretisch wäre es denkbar, dass HWA in einem definierten Rahmen für einen anderen Hersteller oder für ein anderes Team tätig wird», so Fritz. Die neue Partnerschaft bestätigt die Pläne zwar nicht offiziell, zeigt aber, dass es tatsächlich in diese Richtung gehen könnte.
Fritz zur neuen Partnerschaft: «Das Marktumfeld der HWA AG und der internationale Motorsport im Speziellen entwickeln sich aktuell rasant. AF Racing ist ein junges und gleichermaßen hochdynamisches Unternehmen welches nach neuen Wegen strebt. Die Kombination mit der jahrzehntelangen Erfahrung der HWA AG im internationalen Motorsport bietet großes Potenzial, welches wir durch Gründung unseres gemeinsamen Joint Venture Unternehmens erschließen wollen.»
Die AF Racing AG ist unter anderem mit dem Rennteam R-Motosport in verschiedenen GT Serien aktiv. R-Motorsport ist darüber hinaus auch die Motorsportabteilung von Aston Martin St. Gallen; dem einzigen exklusiven Aston Martin-Händler in der Schweiz und einem mit der AF Racing AG verbundenen Unternehmen. Zudem ist AF Racing strategischer Partner des Hyper-Sportwagenprojekts Aston Martin Valkyrie, gemeinsam mit Aston Martin Lagonda Ltd. und Red Bull Technologies. R-Motorsport würde für Aston Martin in der DTM als Einsatzteam fungieren, Red Bull als Sponsor des Projekts auftreten.
Dr. Florian Kamelger, Mitinhaber der AF Racing AG und Team Principal von R-Motorsport sagte: «Die Gründung des Joint Ventures mit der HWA AG eröffnet ganz neue Möglichkeiten der strategischen Weiterentwicklung unseres Unternehmens, sowohl im Rennsport wie auch im übrigen Automobilbereich. Unser wichtigstes Ziel ist, uns im internationalen Automobilsport fest zu etablieren und durch Erfolge die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit auf den Ebenen Entwicklung und Produktion für unsere unterschiedlichen Partner unter Beweis zu stellen.»
Dr. Andreas Baenziger, Mitinhaber der AF Racing AG sagte: «Die HWA AG ist in der DTM und im GT-Sport seit Jahrzehnten äußerst erfolgreich. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Bau von Rennfahrzeugen und auch in der Entwicklung von Sondermodellen im Segment High Performance Straßenfahrzeuge. Das ist für unser neues Joint Venture die ideale Grundlage, sich zu einer erfolgreichen Technologie-Firma zu entwickeln.»
Was einen Motor für das Aston-Martin-Projekt betrifft, könnte ebenfalls HWA die Lösung sein. Denn es gibt in Affalterbach einen Vierzylinder-Turbo, der auf dem Prüfstand läuft, mit Mercedes aber nichts zu tun hat. «Ob er in das DTM-Reglement passt, darüber kann man streiten. Es gibt aber ein Produkt, das in die Richtung entwickelt werden könnte», sagt Fritz. Auch Honda gilt wegen der Verbindungen zu Red Bull in der Formel 1 als Kandidat für ein mögliches Aggregat.
DTM-Chef Gerhard Berger sagte SPEEDWEEK.com zuletzt in Zandvoort: «Wie weit fortgeschritten die Gespräche sind, kann man nie genau sagen. Einen Tag hat man das Gefühl, dass es schon durch ist, am nächsten Tag ist es schon wieder anders. Am Ende zählt die endgültige Zu- oder Absage. Die Gespräche können weit sein, und ich bin auch immer optimistisch, aber ich glaube immer erst daran, wenn alles auch wirklich in trockenen Tüchern ist.» Fest steht, dass es 2019 ein Übergangsjahr mit Audi, BMW und möglicherweise Privatteams geben wird. Kommt ein Hersteller-Einstieg, dann erst für 2020.